Der Anwalt Bill Lerach von der Kanzlei Milberg Weiss hat MP3.com im Namen seiner Aktionäre verklagt. Die Firma habe ihren Anteilseigner ein falsches Business-Modell vorgegaukelt: Einerseits seien falsche Wachstumsprognosen ausgegeben worden, andererseits habe das Unternehmen verschwiegen, dass seine Geschäftspraktiken illegal seien. Als Kläger werden alle Aktionäre angeführt, die zwischen dem 13. Januar und dem 7. September 2000 Anteile erworben haben.
Bezirksrichter Jed Rakoff hatte vor wenigen Tagen im Streit mit dem Plattenlabel Universal gegen MP3.com geurteilt. Dem Unternehmen droht nun eine Strafe von bis zu 250 Millionen Dollar (562 Millionen Mark). Der Richter hatte in seinem Urteil teils sehr harte Worte für die Geschäftspraktiken von MP3.com gefunden: „Einige der vorliegenden Beweise zeigen deutlich, dass manche Internet-Unternehmen eine falsche Vorstellung davon haben, was sie tun dürfen. Nur weil sie etwas Neues unternehmen bedeutet das noch nicht, dass sie gegenüber den Gesetzen dieses Landes – und hier insbesondere der Urheberschutzrechte – immun sind.“
Die Zahl der zu vergütenden Compact Discs soll allerdings in einem zweiten Teil des Verfahrens ermittelt werden, der für den November angesetzt ist. Während Universal von 10.000 raubkopierten Silberscheiben ausgeht, rechnet MP3.com mit 4700 CDs.
Richter Rakoff hatte bereits im April geurteilt, dass das in San Diego beheimatete Unternehmen MP3.com im Falle von 80.000 Album-Titeln gegen den Kopier- und Urheberrechtsschutz verstoßen hat.
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