Wettbewerb: Finde die unsinnigste Filtersoftware

Programme legen einen strengeren Maßstab als Menschen an

Digital Freedom, eine Bürgerrechtsbewegung im Internet, hatte einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem bis 25. September besonders sinnlose Blockierungen durch Filtersoftware ausfindig gemacht werden sollten. Jetzt wurden die „Preisträger“ prämiert und Beispiele auf der Site Foil the Filters präsentiert.

Besonders peinlich: Zahlreiche Filterprogramme blockieren Informationen über den US-Kongressabgeordneten Dick Armey, der sich ausdrücklich für den Einsatz von Zensur im Internet ausgesprochen hatte. Der Vorname des Kongressabgeordneten, eine Kurzform für Richard, ist gleichzeitig ein Slangausdruck für des Mannes „bestes Stück“.

Ein Pennäler konnte von den Internet-Terminals der Schulbibliothek nicht auf die Seiten der eigenen „High“school zugreifen. Ein Angestellter der Navy wollte auf die Site eines Lehrmittel-Verlags, der sich A plus exam (Eins mit Stern-Prüfungen) nennt. Da die Wörter in der URL zusammengeschrieben werden, fand das Filterprogramm das Wort „sex“ – der Navy-Angestellte konnte deshalb kein Lernvideo bestellen.

Eine bestimmte Filtersoftware wird dafür verantwortlich gemacht, dass Anwälte einer großen Kanzlei das Internet nicht nach Analysen durchsuchen konnten – die ersten vier Buchstaben des Wortes verhinderten es. Nicht zuletzt wäre wegen einer Filtersoftware beinahe ein Vertrag zwischen einer US-Firma und einem Unternehmen im britischen Scunthorpe in der Grafschaft Yorkshire geplatzt. Das Filterprogramm hatte vier Tage lang keine Mails mit der Ortsbezeichnung durchgelassen, über diese Massenvernichtung aber auch keine Logfiles generiert. Ein Teil des Ort kann auch als Slangausdruck für die weiblichen Geschlechtsorgane interpretiert werden.

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