Kommt Microsofts .Net für Linux?

Corel-Pflichtveröffentlichung schürt Spekulationen

Die Linux-Firma Corel (Börse Frankfurt: CLC) wird vermutlich eine Linux-Version von Microsofts .Net-Services auf den Markt bringen. Das geht aus einer Pflichtveröffentlichung des Unternehmens bei der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hervor. Zunächst hatten Analysten angenommen, Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) würde nach seiner 135-Millionen Dollar-Investition versuchen, Corel vom Linux-Geschäft abzubringen.

Branchenbeobacher verbinden die Microsoft-Investition in die Linux-Firma mit ähnlichen Aktionen in der Vergangenheit. So hatte sich der Redmonder Softwarekonzern vor wenigen Jahren sowohl an Apple Computer als auch an Inprise beteiligt. Während in den beiden zurückliegenden Fällen durch die Beteiligung jeweils laufende Gerichtsverfahren gegen Microsoft beendet wurden, wollte jetzt umgekehrt der Software-Riese die Linux-Company Corel wegen Patentrechtsverletzungen verklagen. Unter anderem ging es um einen Gleichungs-Editor, ein Tabellen-Formatierungs-Tool sowie eine Rechtschreib- und Grammatik-Prüffunktion.

Als Microsoft vergangene Woche die Beteiligung an Corel bekannt gab, nannte das Unternehmen als Hauptgrund für seine Investition, man wolle einen Partner für die .Net-Initiative gewinnen. Corel gab an, man wolle seine vorhandenen Applikationen mit dem .Net-Rahmenwerk kompatibel gestalten. Dieses umfasst ein Set aus Bibliotheken, einer upgedateten Version der Active Server Pages (ASP), sowie Anwendungen, Tools und Produkten.

Corel versprach auch, die damit verwandten .Net-Services zu unterstützen. Wie aus dem SEC-Pflichtbericht hervorgeht, werden diese Services Web-Dienste enthalten, die XML unterstützen, sowie die Web Services Description Language (WSDL), die Microsoft Business Instrumentations-Sprache „XLANG“, den Simple Object Access Protocol (SOAP) Discovery Standard (DISCO) sowie den Universal Description, Discovery und Integration Standard (UDDI).

Vergangene Woche hatte Corels Chef Derek Burney angedeutet, man werde einen Weg finden, um die .Net-Services auf Linux zu portieren. Näher wollte er sich dazu aber nicht äußern.

Kontakt:
Corel, Tel.: 0130/815074
Microsoft, Tel.: 089/31760

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