Viag Interkom hat die Bundesregierung aufgefordert, einen Teil des Betrages für die UMTS-Lizenzen zurückzuerstatten. Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Maximilian Ardelt, sagte in Frankfurt am Main, die UMTS-Milliarden würden kurz- und mittelfristig die Wachstumsentwicklung der gesamten Branche deutlich reduzieren. Infolgedessen werde auch der bisherige „Arbeitsplatzmotor Telekommunikation“ für einige Zeit ins Stottern geraten.
Maximilian Ardelt appellierte an den Staat, den angeblichen Schaden für die Telekommunikationsbranche zu begrenzen. Der Zukunftsmarkt „Mobile Multimedia“ werde mit steuerlichen Belastungen von sechs bis sieben Milliarden jährlich belegt. Diese Abgabe sei direkte Folge des Auktionsverfahrens für die UMTS-Lizenzen. Durch den „ergebnislosen Versuch des Bundesunternehmens Deutsche Telekom“ (Börse Frankfurt: DTE), einen weiteren neuen Bieter zur Aufgabe zu zwingen, sei der Lizenzpreis in unakzeptable Höhen getrieben worden, ohne dass sich die Mitbewerber dem entziehen konnten.
Daher, so Ardelt, müsse die Bundesregierung den wirtschaftlich unvertretbaren Teil des Lizenzbetrages zurückerstatten. Der Viag Interkom-Chef wiederholte damit seine erstmals im August geäußerte Kritik: „Wir haben schon vor der Auktion gesagt, dass wir diese Versteigerung nicht für den besten Weg halten. Die hohen Kosten belasten die Unternehmen und werden den Start von UMTS in Deutschland verzögern.“
Auch der Konkurrent Mobilcom (Börse Frankfurt: MOB) versucht die ausgegebenen Milliarden zurückzuholen: Er lässt derzeit einen Einspruch gegen den Versteigerungsmodus der UMTS-Frequenzen von neutralen Juristen prüfen. Das hat Firmengründer Gerhard Schmid vor einigen Tagen mitgeteilt.
Vor rund zwei Monaten haben T-Mobile, Mannesmann Mobilfunk, E-Plus, Viag Interkom, Mobilcom und das spanisch-finnische Konsortium 3G die Lizenzen der dritten Mobilfunkgeneration für zusammen knapp 100 Milliarden Mark ersteigert (ZDNet berichtete).
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Viag Interkom, Tel.: 0800/1090000
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