Italien: Milliardenstrafe nach UMTS-Skandal ausgesetzt

Blu-Konsortium hatte geklagt / Kaution wird immer noch vom Staat einbehalten

Nach dem Skandal um die italienische UMTS-Auktion hat das Verwaltungsgericht der Hauptstadtregion Lazio die von der Regierung verhängte Milliardenstrafe gegen das Blu-Konsortium vorübergehend ausgesetzt. Das wurde am Donnerstag aus Justizkreisen bekannt.

Die Regierung in Rom wirft der Bietergemeinschaft Blu um British Telecom verbotene Absprachen. Sie behielt die von dem Konsortium gezahlte Kaution von umgerechnet rund vier Milliarden Mark als Buße wegen Verstößen gegen die Bieterregeln ein. Blu, das sich nach nur zwei Tagen aus der Auktion zurückgezogen und damit ein vorzeitiges Ende des Bieterrennens ausgelöst hatte, bestreitet jedes Fehlverhalten.

In dem Fall ermittelt auch die römische Staatsanwaltschaft. Sie prüft, ob die Auktion korrekt abgelaufen ist oder ob es zu Manipulationen gekommen ist. Wegen des frühen Auktionsendes entgingen dem italienischen Staat erhoffte Milliardenerlöse.

Die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) konnte an der Versteigerung von UMTS-Lizenzen im Handy-süchtigen Italien nicht teilnehmen, weil ihr Hutchison Whampoa den letzten freien Platz in einem Konsortium weggeschnappt hatte (ZDNet berichtete).

Aktuelles und Grundlegendes zum Universal Mobile Telecommunication System bietet ein News-Report zum Thema UMTS.

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