Kaum hat MP3.com die Klagen der Musikindustrie abgewehrt, schon droht neues Ungemach: Emusic hat den Konkurrenten wegen Verletzung diverser Copyrights angezeigt und damit frühere Prognosen seines Chefs wahrgemacht: Emusic-Chef Bob Kohn hatte im September während des von der Musikindustrie angestrengten Verfahrens gegen MP3.com erklärt: „Es sieht so aus, als ob das Copyright nun auch im Internet gnadenlos durchgesetzt werde. Geschäftsmodelle, die dies berücksichtigen, werden sich gegenüber ‚ungesetzlichen‘ Modellen durchsetzen.“
Emusic führt an, MP3.com verletze mit seinem Service eine unüberschaubare Anzahl von Rechten auf die rund 13.000 Alben von gut 600 Plattenlabeln, die sich im Besitz von Emusic befinden. Unterstützung erfährt die Klage von sechs Emusic-Töchtern.
Emusic hatte vor einem Monat angekündigt, Napster-Anwender abzumahnen. Eine neu entwickelte Software scanne die an das Napster Peer-to-Peer-(P2P) Netzwerk angeschlossenen Rechner. Finde sie Musikstücke, die aus dem Bestand von Emusic stammen, erhalte der Anwender die Aufforderung zum Löschen. Verbannen sie die betreffenden Stücke nicht umgehend, sollen sie vom Dienst ausgesperrt werden.
Emusic verlangt für seine downloadbaren Musikstücke einen Obolus von 99 Cent pro Lied beziehungsweise eine monatliche Pauschale.
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