Um die geplanten vier UMTS-Mobilfunklizenzen in Frankreich bewerben sich derzeit nur noch drei Bieter. Das Konsortium ST3G des französischen Mischkonzerns Suez und der spanischen Telefónica teilte am Mittwoch in Paris mit, es werde auf ein Gebot verzichten. Der von der Regierung festgesetzte Preis von 32,5 Milliarden Franc (9,75 Milliarden Mark) pro Lizenz entspreche nicht der Marktsituation. Das Pariser Finanzministerium sah dennoch keinen Anlass, das Vergabe-Verfahren zu ändern.
Im Gegensatz zu Großbritannien und Deutschland will Frankreich die UMTS-Lizenzen nicht versteigern, sondern nach einem zentralen Bewerbungsverfahren (beauty contest) auf Pachtbasis zuteilen. ST3G verwies auf die Warnungen des Bankensektors vor den finanziellen Risiken auf dem Mobilfunkmarkt. Der Aufbau des französischen Netzes gilt wegen der Größe des Landes und der geringen Bevölkerungsdichte außerhalb des Großraums Paris als sehr aufwändig.
Bereits im November hatte sich die Deutsche Telekom aus dem Rennen mit dem Argument zurückgezogen, sie wolle sich auf den US-Markt konzentrieren. Mobilfunkanbieter können sich in Frankreich bis zum 31. Januar bewerben; spätestens im Juni will die zuständige Regulierungsbehörde dann ihre Entscheidung bekannt geben. Die Lizenzen werden für 15 Jahre verpachtet. „Das Vergabe-Verfahren wird so fortgesetzt wie vorgesehen“, sagte der Industrie-Staatssekretär Christian Pierret nach dem Rückzug von ST3G.
Am 31. Januar werde feststehen, wer für eine Vergabe der UMTS-Lizenzen in Frage komme. Beobachtern zufolge ist es inzwischen fraglich, ob die Pariser Regierung noch die erwarteten UMTS-Einnahmen in Höhe von umgerechnet 39 Milliarden Mark erreichen kann. Um die Lizenzen bewerben sich einheimische oder französisch geführte Gruppen: der Ex-Monopolist France Télécom, der private Mobilnetzbetreiber SFR (Vivendi, Vodafone und British Telecom) sowie Bouygues Télécom (mit der italienischen TIM).
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