Die Firma Star Telecom mit Hauptsitz in Santa Barbara, Kalifornien, will sich vom deutschen Markt zurückziehen. Die Tochter Star Telecom Deutschland GmbH soll aufgelöst werden. Dies geschieht offenbar jedoch nicht durch ordentliche Kündigung aller Verträge, sondern durch einen Insolvenzantrag, der allerdings noch nicht eingereicht wurde. Betroffen sind davon einige Internet-Provider, denen jetzt die Abschaltung von Einwahlknoten drohen, die über Star Telecom geschaltet sind.
„Der Ausstieg aus dem deutschen Markt läuft sehr unprofessionell: Unsere Verträge hätte Star Telecom einfach zum 1. Februar ordentlich kündigen können, da die Verträge eine kurze Vertragslaufzeit haben. Stattdessen wurde uns jetzt mitgeteilt, dass unsere regionalen Rufnummern ab Montag möglicherweise von der Telekom abgeschaltet werden, weil Star Telecom die Rechnungen nicht bezahlen kann“, berichtet der Geschäftsführer eines bundesweit tätigen Internet-Providers gegenüber ZDNet.
Nach seinen Erfahrungen mit Star Telecom wundert ihn dieses Vorgehen nicht: „Die deutsche Niederlassung arbeitet leider sehr unprofessionell. Ein Beispiel: Vor ein paar Monaten wurden wir am Freitag telefonisch darüber in Kenntnis gesetzt, dass eine unserer Einwahlnummern einfach für die nächste Woche abgeschaltet und durch eine andere ersetzt würde. Wir sollten doch einfach unsere Kunden bitten, die Rufnummer zu ändern, war der Rat des Star-Mitarbeiters.“
Star Telecom hat ihn – und andere Internet-Provider – nun aufgefordert, einen Bittbrief an Star Telecom zu schreiben. Diesen wolle man an die Telekom weiterleiten, um dieser Angst vor einem Image-Verlust durch die Abschaltung der Star Telecom Leitungen zu machen. „Ich konnte es überhaupt nicht glauben, als ich diese E-Mail bekam. Telefonisch wurde mir dann noch einmal erklärt, dass ich genau auflisten soll, welche Services wir über Star Telecom laufen haben und wieviel Kunden diese Dienste nutzen“, so der Geschäftsführer, der nicht namentlich genannt werden wollte. Die Mail von Star an die ISPs liegt ZDNet vor.
„Wir haben unsere Kunden nicht dazu aufgefordert, solche Briefe zu verfassen“, widersprach Star Telecom Sprecherin Carme Prats gegenüber ZDNet. Und weiter: „Wir bemühen uns mit unseren Kunden eine Lösung für das Problem der drohenden Abschaltung zu finden, können hierzu zur Zeit aber nichts sagen“.
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