Anlässlich der Embedded Developer Conference in Las Vegas in dieser Woche hat ZDNet mit dem Chef der Embedded-Abteilung von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) gesprochen, der unter anderem für Windows CE und Windows Embedded Systems zuständig ist. Bill Veghte sagte dabei, er sehe die Zukunft des Konzerns nicht unbedingt an den PC gebunden.
ZDNet: Microsoft ist ja sehr groß mit zahlreichen Geschäftsfeldern. Wie passt da die Embedded Group in den Konzern?
Veghte: Wenn Sie über unsere Strategie und unsere Investitionen nachdenken werden Sie sehen, dass Microsoft sehr große Summen in Endverbraucher-Geräte investiert, die mit dem PC nichts zu tun haben. Als Beispiel wären zu nennen: Der Pocket PC oder die Xbox oder das Design des Stinger-Handys, aber eben auch Plattformen wie Windows CE und Windows Embedded.
ZDNet: In welchen Bereichen hat Microsoft dabei bisher die meiste Unterstützung durch die Industrie erhalten?
Veghte: Da kommen ganz unterschiedliche interessante Geräte dabei heraus. Das Seattle Music Museum verwendet für sein „Erlebe die Musik“-Projekt einen auf CE basierenden kleinen Kasten, mit dem die Besucher von Raum zu Raum gehen und über per Funkt mit den Ausstellungsgegenständen interagieren.
ZDNet: Welche Ankündigungen sind für die Messe geplant?
Veghte: Am Dienstag werden wir eine Allianz mit Halbleiter-Herstellern ankündigen, die mit uns zusammenarbeiten, um CE für ihre Plattformen zu optimieren. Dazu zählen unter anderem auch ARM, Alchemy, Cirrus Logic, Hitachi America, Intel (Börse Frankfurt: INL), MIPS Technologies, NEC, National Semi, Texas Instruments und Toshiba.
ZDNet: Gibt es Geräte, die momentan 8- oder 16 Bit-Betriebssysteme benutzen und vielleicht irgendwann auf CE umgestellt werden?
Veghte: Ich glaube, da gibt es einige Geräte, die heute mit 16 Bit-Prozessoren laufen und irgendwann auf 32 Bit-CPUs umgestellt werden. Vor allem im Bereich Handys gibt es ja phänomenale Wachstumsraten. Die Geräte können auch immer mehr. Und wir haben immer gesagt, dass wir für diese „smart phones“ Lösungen entwickeln werden.
ZDNet: Wie sehen Sie Ihre Mitbewerber, von denen ja einige ihre Produkte kostenlos abgeben? Manche davon sind Open Source und manche nicht.
Veghte: Wenn man die Plattform Linux betrachtet, ist das Tool-Set, das sie anbieten, noch recht unterentwickelt. Momentan wird viel Schindluder getrieben von Leuten, die sagen „Hey, ich habe einen Linux-Kernel der auf irgendeinem Gerät bootet“. Aber steht dahinter auch ein durchdachtes Business-Konzept? Und laufen darauf auch gute Anwendungen und Services? Zum anderen ist Linux kostenlos. Aber die Distributoren sagen dann: „Wir berechnen Ihnen ein Management-Modul und das Browser-Modul“ und wenn Sie alles zusammenrechnen kommen Sie mit einem Microsoft-OS billiger weg. Insofern ist uns nicht bange.
Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760
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