Die juristische Auseinandersetzung zwischen Hollywoods Filmstudios und dem Journalisten Eric Corley geht in diesem Frühjahr in eine weitere Runde. Die Studios und Corley kämpfen darum, ob der Quellcode für ein Tool, mit dem DVDs kopiert werden können, veröffentlicht werden darf oder nicht. Corley beruft sich dabei auf das Recht der freien Meinungsäußerung und verlor im August seinen Prozess, Hollywood hatte sich auf die Anwendung des Digital Millennium Copyright Acts verlegt. Sowohl Links als auch Quelltext mussten von Corleys Site 2600.com verschwinden.
Das Tool, Decss, war nach Aussage seines Programmierers als DVD-Softwareplayer für Linux gedacht. Das Problem: Die Software knackt nicht nur die Verschlüsselung der DVDs sondern ermöglicht auch das Speichern der Inhalte auf der Festplatte. Das sagte der damals 16-jährige Erfinder, der Norweger Jon Johanson, im vergangenen Sommer zu Gunsten von Corley aus. Neben Napster gilt dieses Verfahren als weiterer Kampfplatz der „Old Economy“ gegen Online-Dienste.
Die Electronic Frontier Foundation (EFF) hatte im Januar im Namen Corleys Berufung gegen das Urteil eingelegt. Am Dienstag reichten die Filmstudios ihre Erwiderung beim New Yorker Berufungsgericht ein und wiederholten ihre bereits bekannten Argumente: Durch Decss könnten DVDs entschlüsselt und die Filme über das Internet getauscht werden. Corley hat nach Aussage des Studio-Anwalts Charles Sims jetzt einen Monat für seine Entgegnung, bevor sich die beiden Parteien im Frühjahr vor Gericht wiedersehen werden.
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