Die Äußerungen des Chiffrier-Beauftragten der EU-Kommission Desmond Perkins während einer Anhörung vor dem nichtständigen Echelon-Ausschuss hatten Anfang der Woche Irritationen verursacht. Mittlerweile hat sich der 65-jährige Perkins für seine missverständlichen Äußerungen entschuldigt und sie richtiggestellt. Für Wirbel hatte eine Äußerung des Chiffrier-Veterans gesorgt, die NSA habe die Verschlüsselungs-Geräte der EU geprüft.
Perkins erklärte jetzt, er habe sich nie dadurch beeinflussen lassen, dass eine angeheiratete, mittlerweile pensionierte Verwandte von ihm bei der NSA gearbeitet hat. Aufgrund dieses Kontakts habe er der US-Behörde eine verschlüsselte Botschaft zur Prüfung gegeben. Als die Experten den Code auch nach zwei Wochen nicht knacken konnten, habe ihn das „sehr glücklich“ gemacht. Perkins sagte in einer späteren Erklärung, fremde Geheimdienste würden in jedem Fall versuchen, den von ihm angewandten Code zu brechen. Es sei ihm aber lieber, wenn er über das Ergebnis Bescheid wisse.
Auch seine Aussage, die Amerikaner würden „alles abhören“ habe sich nicht auf die Kommunikation der EU-Kommission bezogen, sondern auf diejenige Kommunikation, die über die USA, beziehungsweise über Satelliten abgewickelt werde, wie sie über das als Echelon bekannt gewordene System praktiziert werde.
ZDNet hat zu der Entstehungsgeschichte, der Wirkungsweise sowie den Zielen und Hintermännern von Echelon einen internationalen News Report zusammengestellt.
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Eu-Kommission: Wir werden nicht abgehört
Im Rahmen der Globalisierung und der damit verbundenen Informationsflut ist es nur natürlich, dass "Dienste" versuchen Informationen zu gewinnen. Daraus folgt, dass gerade wesentliche Entscheidungsträger potentielles Ziel sein müssen. Anderslautende Erklärungen sind im höchsten Maße kontraproduktiv und dienen der "Vernebelung" der Öffentlichkeit!