Trotz offensichtlich zunehmender Finanznöte bei Call-by-Call-Anbietern rechnen Verbraucherschützer und auch die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) nicht mit höheren Telefonpreisen. „Der Run auf die Kunden wird bleiben“, sagte Peter Knaak von der Stiftung Warentest. Er glaube daher nicht, dass es deutlich teurer werde. Regtp-Sprecher Harald Dörr sagte, die „mündigen Bürger“ würden es den Unternehmen schnell ins Stammbuch schreiben, wenn sie die Preise erhöhten. Er könne sich daher keinen Preisanstieg vorstellen.
In den vergangenen Tagen hatten mit der Münchner Callino GmbH und der am Neuen Markt notierten Teldafax AG aus Marburg gleich zwei Telekom-Konkurrenten Insolvenz angemeldet. Dörr betonte, die Luft im Call-by-Call-Geschäft sei durch das Absenken der Preise schon länger eng. Das einfache Einwahl-Verfahren sei aber auch vor allem eine Einstiegsmöglichkeit für die Firmen. „Eine Verbindungskennziffer ist kein Freibrief für unternehmerischen Erfolg“, sagte der Regtp-Sprecher. Er verwies zudem darauf, dass bei 400 im Markt aktiven Unternehmen zwei oder drei Insolvenzen keine Panikstimmung rechtfertigten.
Knaak betonte, dass zu allen Tageszeiten noch immer zehn Konkurrenten mit Preisen konkurrierten, die sich um ein bis zwei Pfennig unterschieden. Er gehe aber davon aus, dass es weitere Insolvenzen geben werde. Call-by-Call-Anbieter ermöglichen seit 1998 in Deutschland Telefonieren zu üblicherweise günstigen Tarifen über eine zumeist fünfstellige Vorwahl. Abgerechnet wird in der Regel über die Telekom, deren Netz auch genutzt wird.
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