Nach dem Mißerfolg bei der Vergabe der UMTS-Mobilfunklizenzen in Frankreich erwägt die Pariser Regierung, die Ausschreibung der verbleibenden zwei Lizenzen zu verschieben. Wie aus Regierungskreisen am Montag bekannt wurde, ist nun ein Termin nach den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Frühjahr 2002 im Gespräch; bisher war stets von Ende 2001 die Rede gewesen.
Die Regierung halte die derzeitige Situation für schwierig, hieß es am Montag. „Man weiß nicht, wann es mit UMTS losgehen wird, und die Ausrüster sind in Verzug.“ Es sei deshalb besser abzuwarten, bis die ersten Betreiber ihre Dienste anböten und die Märkte wieder Vertrauen zurückgewonnen hätten.
Die erste UMTS-Ausschreibung in Frankreich endete im Januar mit einem Debakel: Für die vier Lizenzen hatten sich letztlich nur noch zwei Interessenten gefunden, die Marktführer Orange (France Télécom) und SFR (Vivendi Universal) (ZDNet berichtete).
Verzichtet hatte unter anderen die Deutsche Telekom. Die Interessenten für die verbleibenden zwei Lizenzen haben nun den Nachteil, dass Orange und SFR bei der Entwicklung die Nase vorn haben. Andererseits haben sie Zeit für die Beobachtung der weiteren Marktentwicklung gewonnen. Paris hatte für die Mobilfunk-Lizenzen der dritten Generation ein anderes Vergabeverfahren gewählt als Berlin und London.
Sie wurden nicht versteigert, sondern zu einem Fixpreis von jeweils 4,95 Milliarden Euro (32,5 Milliarden Franc/9,75 Milliarden Mark) für eine Verpachtung auf 15 Jahre angeboten. Grundlage war ein sogenannter „Beauty-Contest“.
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