Seit Jahren diskutiert man das Thema Internet aus der Steckdose. Anfangs war es nur Insidern ein Begriff, bis die Stromkonzerne vollmundig öffentlich verkündeten, dass es bald soweit sei. Das war vor über zwei Jahren. Rechtzeitig zur CeBIT 2001 überschlugen sich die deutschen Energieversorger mit Ankündigungen und Kooperationen für „Internet aus der Steckdose“. Für die Energiekonzerne hat Powerline Communication (PLC) einen Reiz: Sie können ihre Stromleitungen mit relativ geringem Aufwand für den Zugang zum weltumspannenden Datennetz oder auch für Sprachtelefonie aufrüsten und sich damit ein ganz neues Kundenfeld erschließen.
So kündigte RWE zur CeBIT 2001 an, dass die neue Übertragungstechnik nach der Messe den Verbrauchern zur Verfügung stehen werde. Powerline-RWE-Sprecher Andreas Preuß nannte wenige Tage nach der Messe im Gespräch mit ZDNet jedoch schon wieder einen verspäteten Zeitpunkt (1. Juli) für den Start in Essen.
Auch beim PLC-Standard zeichnet sich kein einheitlicher Weg ab. RWE, Eon, Enbw und die anderen Stromkonzerne kochen jeweils ihr eigenes Süppchen.
Von Flatrate kann hier keine Rede sein. Der aus werbestrategischen Gründen eingesetzte Begriff entpuppt sich oft als schlichtweg falsch. Die Kunden müssen bei PLC zwar nicht auf die Uhr blicken, doch dafür wird volumenabhängig abgerechnet. 250 MByte Transfervolumen, wie es RWE ab Juli für 49 Mark im kleinsten Tarif anbieten will, ist sehr schnell erreicht. Power-User ziehen mit einer zwei MBit-Leitung diese Daten in einer Nacht aus dem Web. Und jedes weitere MByte schlägt dann richtig zu Buche (13,9 Pfennig bei RWE)!
Bisher scheint die Idee Internet aus der Steckdose nicht mehr als eine gute Idee mit vielen Testphasen zu sein. Ob und wann wirklich an eine bundesweite und flächendeckende Internet-Versorgung via Stromleitung zur Verfügung stehen wird, steht in den Sternen.
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