Infomatec (Börse Frankfurt: IFO) hat das Insolvenzverfahren beantragt und zugleich einen Auftragseingang im Umfang von sieben Millionen Dollar vermeldet. Der Antrag ist nach Angaben des Unternehmens bereits gestern beim Amtsgericht Augsburg eingegangen.
Trotz der positiven Entwicklung bezüglich laufender Projekte, Verträge und neuer potentieller Investoren war der Vorstand nach eigenen Worten gezwungen, wegen fehlender liquider Mittel den vorgenannten Schritt zu vollziehen. Zum neuen Kaufvertrag, welcher „zu seiner Wirksamkeit nur noch der Gegenzeichnung durch den Vorstand bedarf“, machte das Krisenunternehmen keine weiteren Angaben.
Seit Anfang Mai sind die Vorstandsmitglieder Gerhard Harlos und Alexander Häfele wieder auf freiem Fuß. Das Oberlandesgericht München hatte kurz zuvor den Haftbefehl außer Vollzug gesetzt (ZDNet berichtete). Harlos und Häfele waren seit November 2000 in Haft. Ihnen war vorgeworfen worden, sie hätten falsche Pflichtmitteilungen veröffentlicht und danach Aktien ihres eigenen Unternehmens mit Gewinn verkauft.
Der zentrale Vorwurf des Insiderhandels könne nicht mehr aufrecht erhalten werden, begründet das OLG München die Entscheidung. Der Vorwurf der gefälschten Adhoc-Mitteilungen ist aber nicht vom Tisch. Eine Gerichtsverhandlung ist für Ende des Jahres angesetzt.
Kurz nach der Verhaftung haben Aktionäre Infomatec auf Schadensersatz verklagt. Wie die Münchner Anwaltskanzlei Rotter damals mitteilte, hat sie beim Landgericht Augsburg eine entsprechende Klage gegen die am Neuen Markt notierte Augsburger Firma eingereicht.
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Infomatec, Tel.: 0821/74910 (günstigsten Tarif anzeigen)
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