Dotwin-Kettenbrief ist ein Scherz

Weiterleitung der vermeintlichen Warnung überflüssig / Pappaufkleber soll Gerüchten zufolge Fernsehzuschauer ausspionieren

Seit Beginn der Dotwin-Kampagne des Fernsehsenders Pro7 häufen sich die Gerüchte über einen Spionage-Chip in dem Pappkameraden. Mittlerweile werden die Behauptungen auch über Kettenbriefe verbreitet. So erklären die anonymen Autoren, in der Papierhülle befinde sich ein 128 KByte-Chip, mit dem aufgezeichnet wird, welchen Fernseher der Dotwin-Benutzer besitzt, wieviele Personen vor der Glotze sitzen und ob während der Sendung umgeschaltet wird.

Frank Ziemann, der Betreuer der Hoax-Liste der TU Berlin hat sich der per Mail verbreiteten Theorie angenommen und einen Dotwin seziert. Dabei fand er zwar verschiedene Folien, die aber mit heute realisierbarer Technik keine 128 KByte Speicher enthalten können. Auch einen D/A-Wandler, der wie in der Mail behauptet die Stimmproben der Zuseher aufzeichnet, konnte Ziemann nicht nachweisen. Auch keinen A/D-Wandler, wie er zum angegebenen Zweck eigentlich benötigt würde.

Wieder einmal ist es also Unbekannten gelungen, die Mailserver unnötig vollzumüllen, indem sie bereits vorhandene Ängste der Bevölkerung ausnützten. Die zunächst beliebten Viren-Hoaxes werden immer häufiger von sonstigen Falschmeldungen abgelöst. Offensichtlich hatte der Erfolg von Falschmeldungen über festplattenfressenden, schädlichen Code in jüngster Zeit stark nachgelassen.

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1 Kommentar zu Dotwin-Kettenbrief ist ein Scherz

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  • Am 16. April 2002 um 11:31 von Franz

    Dotwin
    Ich bin mir sicher ich kann es zwar nicht beweisen ,aber ich weiß der einzige Zweg der Dotwin ist es zu überprüfen ob der Fernseher angemeldet ist daher verkauften die von pro7 auch die Adressen.An die GEZ.

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