Die skandinavischen Telefonanbieter Telenor aus Norwegen und Teledanmark verhandeln über eine Fusion zu einem länderübergreifenden Großkonzern. Der Ausgang der Fusionsgespräche zwischen Telenor und dem Großaktionär von Teledanmar, SBC Communications aus den USA, sei aber noch offen, erklärte Telenor am Mittwoch in einer Mitteilung an der Osloer Börse.
Sollten die Verhandlungen über den fast 42-prozentigen Teledanmark-Anteil erfolgreich abgeschlossen werden, gingen erstmals zwei ehemalige Telefon-Monopolisten in Europa zusammen. Die Firmen verfügten dann unter anderem über Telefonfirmen in Deutschland, der Schweiz, Dänemark und Norwegen.
Sie würden den schwedischen Konzern Telia vom Spitzenplatz in Skandinavien verdrängen. Die Telenor-Aktien wurden vorübergehend vom Börsenhandel ausgesetzt; anschließend gaben sie um zwei Prozent nach. Bei einem Durchbruch entstünde der Wirtschaftszeitung „Financial Times“ zufolge ein Konzern im Wert von 18 Miliarden Euro (35,2 Milliarden Mark).
Teledanmark ist in der Bundesrepublik über das norddeutsche Unternehmen Talkline vertreten; zuletzt erwarb das Unternehmen unter anderem eine UMTS-Mobilfunklizenz in der Schweiz. Dem Vernehmen nach hatten auch die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) sowie Telia Interesse an einem Zusammengehen mit dem dänischen Anbieter bekundet.
Bei Teledanmark hält SBC Communications als dominierender Anteilseigner 41,6 Prozent, der Staat hat sich völlig zurückgezogen. Telenor ist dagegen noch zu 79 Prozent im Besitz des norwegischen Staates; die Regierung will diesen Anteil schrittweise auf 51 Prozent zurückfahren. Anfang des Jahres hatte Telenor ihren zehnprozentigen Anteil beim deutschen Anbieter VIAG Interkom an British Telecom verkauft (ZDNet berichtete).
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