Der weltgrößte Chiphersteller Intel (Börse Frankfurt: INL) will unternehmensnahen Quellen zufolge Anfang Juli einen Pentium 4 mit 1,8 GHz und eine 1,6 GHz-Version vorstellen. Doch anstatt die Werbetrommel für die am schnellsten getakteten Desktop-CPUs zu rühren, sieht der Hersteller die neuen Chips laut den Experten eher als Lückenfüller der Pentium 4-Reihe. Damit bereite Intel die Veröffentlichung seines 2 GHz Pentium 4-Chips vor, der laut Analysten Ende August oder Anfang September vorgestellt werde.
Analysten sagen, die PC-Produzenten werden die neuen CPUs nutzen, um sich mit ihren Systemen von denen der Konkurrenz oder Desktops mit Athlon-Chips von Advanced Micro Devices (Börse Frankfurt: AMD) abzusetzen.
„Es könnte sein, dass Intel schaut, wo Löcher in der Prozessor-Serie sind, die bisher AMD mit der passenden CPU-Taktung und entsprechenden Preisen ausgefüllt hat“, meint der Microdesign Resources Senior Analyst Kevin Krewell.
Der geringe Taktunterschied von gerade mal 100 MHz wird die Verkaufszahlen des Pentium 4 sehr wahrscheinlich nicht großartig ankurbeln. Die Marktdaten des Forschungsinstituts Mercury Research zeigen, dass Intel im ersten Quartal 2001 gerade mal eine Million Pentium 4 Chips ausgeliefert hat. Die Analysten von Mercury schätzen, dass Intel im zweiten Quartal die Zwei-Millionen-Grenze erreicht. Damit trauen die Marktforscher Intel weit weniger zu, als die eigene Vorhersage von Intel rund 20 Millionen Pentium 4 Chips in diesem Jahr zu verkaufen.
Analysten sind der Meinung, dass ein neuer Chipsatz mehr die Verkaufszahlen des Pentium 4 beeinflusst, als eine höhere Taktung. Der erwartete Intel-Chipsatz mit dem Codenamen „Brookdale“ soll es dem Pentium 4-Prozessor ermöglichen, auch mit weniger teuren SDRAM-Arbeitsspeicher zusammenzuarbeiten. Derzeit läuft die CPU nur mit dem teureren Rambus-Speicher.
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