Der DGB-Vorsitzende Dieter Schulte hat ein Jahr nach der Einführung der so genannten Green Card ein kritisches Fazit gezogen. „Die Ziele sind erheblich verfehlt worden“, erklärte Schulte in einem ARD-Interview. Dies hänge damit zusammen, dass Deutschland im Ausland immer noch mit gemischten Gefühlen betrachtet werde. „Viele Menschen haben immer noch ein sehr distanziertes Verhältnis zu Deutschland.“
Andererseits habe die Green Card positiv wertende Diskussionsprozesse ausgelöst. „Heute können wir offen über die Notwendigkeit von Zuwanderung sprechen und bekommen hoffentlich in aller Kürze entsprechende Gesetze“, sagte er weiter.
Bildungsminister Edelgard Bulmahn (SPD) sprach dagegen von einem „großen Erfolg“. Das zeige sich daran, dass mit jeder ausländischen IT-Spitzenkraft, die bei einem Unternehmen in Deutschland eingestellt wurde, zwei bis drei zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen worden seien.
Bisher erhielten 8556 ausländische Computer-Spezialisten eine fünfjährige Arbeitserlaubnis in Deutschland. Das Programm zur Ausgabe von Green Cards ist auf drei Jahre angelegt. Bis zu 20.000 hochqualifizierte Fachkräfte aus Ländern außerhalb der Europäischen Union sollen in diesem Zeitraum zugelassen werden.
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