Die Firmen Intertrust und Dataplay wollen gemeinsam ein neues System am Markt etablieren, das langfristig die CD ersetzen soll. Der Datenträger der Zukunft soll so groß wie ein Fünf Mark-Stück sein und bis zu 500 MByte speichern können. Ziel ist eine Eindämmung der Musik-Piraterie – das neue Format soll kopiersicher sein. Intertrust bietet Software für das „digital rights management“ (DRM) an. Das Startup Dataplay hat nach eigenen Angaben den neuen Datenträger entwickelt, der bis zu elf Stunden komprimierte Musikdateien, also zwischen sieben und zehn Alben speichern können soll.
Zusätzlich zu den neuen Medien werden die Verbraucher auch ein Abspielgerät benötigen, das zwischen 199 und 299 Dollar kosten soll. Die Leer-Medien sollen für einen Preis zwischen fünf und zehn Dollar zu haben sein. Vorab bespielte Datenträger sollen etwa mit dem selben Betrag wie eine CD momentan zu Buche schlagen. Der Vorteil für den Kunden: Die Dataplay-Scheiben sollen im Gegensatz zu den herkömmlichen Silberscheiben erschütterungsfrei abzuspielen und somit mobil einsetzbar sein. Zudem sollen sie leicht wiederbeschreibbar sein.
Intertrusts Senior Vice President Talal Shamoon sieht die CD als Quell allen Übels: „Diese ganzen neuen Musik-Download-Services sind ja toll, aber sie sind kein effektiver Ersatz für eine CD. Denn diese hat bisher die weitere Entwicklung vorgegeben.“ Er ist überzeugt, dass vor allem die leichte Handhabung der CD zum Siegeszug verholfen hat.
Der IDC-Analyst Bryan Ma ist allerdings skeptisch, ob der ehrgeizige Plan der beiden Firmen, die CD zu ersetzen, aufgehen wird: „Es gibt immer noch eine unglaublich große Anzahl von CD-Spielern. Wir sprechen hier von einem neuen Konzept, das ein unglaublich stark etabliertes System ausradieren will.“ Dataplay hat im Juni einen Vertrag mit Imation unterzeichnet, welche die ersten Produzenten der neuen Datenscheiben sein will.
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5 Kommentare zu Neue Technologie soll CD ersetzen
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Lachhaft
Wenn die Industrie wirklich einen Kopierschutz schafft der absolut sicher ist wird niemand mehr diese Musik hören können. Es wird nicht besonders schnell gehen eine Kopie anzufertigen aber es wird geschehen. Mein Vorschlag: Die Musikindustrie sollte ihre Politik ändern. Sie sollte nicht auf das Urheberrecht beharren. Wer die Musik haben will soll sie sich holen (Internet, Kopie von Freunden). Aber wer die Musik erleben und fühlen will der muss in die Konzerte der Musiker und da muss er an der Kasse vorbei. Aber so lässt sich halt kein Geld schnell und einfach verdienen, das macht nämlich Arbeit…
Ist das wirksamer Kopierschutz?
Ich denke, die Markteinführung dieser neuen Datenträger kann man sich sparen. Denn: Wenn schon jetzt die Rede davon ist, dass es davon auch Leermedien gibt, die selbst bespielt werden können, dann wird über kurz oder lang auch der neue Kopierschutz geknackt werden, und die ganze Misere geht von vorne los. Ein wirklich effektiver Schutz der Urheberrechte wäre, die neuen Medien nur als Abspielmedien zu verkaufen. Aber das hätte man eigentlich schon bei der CD machen sollen, nämlich CD-Brenner und bespielbare CDs gar nicht erst zuzulassen. Denn: Auch wenn es die neuen Medien gibt: Die CD wird wegen ihrer hervorragenden Klangqualität nicht so schnell aussterben.
Der Verbraucher ist der Dumme
Zum x-ten Mal versucht die Industrie, eine Technologie zu etablieren, die es dem Verbraucher nicht erlaubt, wenigstens Sicherheitskopien seiner bezahlten (!) Datenträger zu erstellen. Es lebe der nackte Kommerz. Verbraucherinteressen spielen nur dann eine Rolle, wenn sie dazu geeignet sind, Profite zu potenzieren. Wir bleiben letztlich die Dummen.
Weiter so
Fehlt die Nachfrage, war (wieder) mal
die ganze Entwicklung umsonst.
Gegen die Interessen der Verbraucher
hat auch der größte Konzern keine Chance
Warten wir mal das Ende der IFA 2001 in
Berlin ab und wir werden sehen, ob den
Konzernen es diesmal gelingt, die Audio-
DVD erfolgreich hochzupuschen.
hoppla, mein Lieblingsalbum ist mir in die Schrankspalte gerutscht… :-)
Spaß beiseite, aber ich glaube diese Art der Miniaturisierung ist etwas übertrieben.
200 5-Mark-Stück große Datenträger als Musiksammlung? – allein das Labelling wäre schon sehr interessant.
Ich glaube das Speicherkarten á la MP3 bessere Chancen haben