Der ehemalige Chef der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Klaus-Dieter Scheurle, rechnet damit, dass auf längere Sicht nur vier der sechs Betreiber der neuen UMTS-Mobilfunknetze übrig bleiben werden. „Dass es auf Dauer in Deutschland sechs UMTS-Netzbetreiber geben wird, halte ich für schwer vorstellbar“, erklärte Scheurle ein Jahr nach der Lizenzversteigerung dem „Handelsblatt“.
In Europa würden einige Anbieter vom Markt verschwinden, in Deutschland dürften sich längerfristig nur vier Betreiber im Markt behaupten. In einem beispiellosen Bieterrennen waren bei der Versteigerung der sechs deutschen multimediafähigen UMTS-Lizenzen im vergangenen Jahr fast 100 Milliarden Mark zusammengekommen (ZDNet berichtete laufend). Jeder Anbieter musste nach dem Ende der Auktion am am 17. August 2000 16 Milliarden Mark an den Staat zahlen.
Scheurle hatte zum Jahreswechsel seinen Posten als Chefregulierer aufgegeben und arbeitet heute für die Investmentbank Credit Suisse First Boston.
Vor wenigen Tagen erst hatte das zahlungsunfähige Telefonkonsortium Broadband Mobile seine UMTS-Mobilfunk-Lizenz in Norwegen wieder abgegeben. Grund sei der Rückzug des norwegischen Anteilseigners Enitel, der wie die finnische Sonera 50 Prozent an dem Unternehmen hielt, teilte Broadband Mobile am Freitag in Oslo mit.
In Deutschland hatte Sonera im vergangenen Jahr im Group-3G-Konsortium gemeinsam mit der spanischen Telefónica für rund 16 Milliarden Mark eine der sechs nationalen UMTS-Lizenzen erstanden.
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