Seine Unzufriedenheit mit dem aktuellen Kurs der T-Aktie hat der Chef der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE), Ron Sommer, seit der Hauptversammlung im Mai wiederholt zum Ausdruck gebracht. Jetzt nannte der Vorstandsvorsitzende erstmals den Kurs seiner Träume: Bei 70 Euro müsste die Volksaktie stehen, damit Sommer wieder zufrieden ist.
„Ich fühle mich erst wieder wohl, wenn die Telekom-Aktie mindestens 70 Euro überschritten hat“, zitiert die Zeitung „Welt am Sonntag“ den Chef des Rosa Riesen. Damit es soweit kommt, müsste das Papier eine Steigerung von über 300 Prozent hinlegen. Die Aktie beendete den Handel am Freitag bei 17,38 Euro.
Der Kurs ist von Sommer mit Bedacht gewählt: Bei der dritten Tranche der T-Aktie vor mehr als einem Jahr zahlten Anleger mindestens 63 Euro für das Papier. Ohne Frühbucherrabatt waren es 66 Euro. Diejenigen, die damals einstiegen, haben nun Verluste von rund 75 Prozent zu beklagen.
In einem offenen Brief an die Aktionäre hatte Ron Sommer vor einer Woche zur anhaltenden Kursschwäche des Papiers Stellung bezogen. Er sieht die „aktuelle Kursentwicklung in krassem Widerspruch zur operativen Performance“ seines Konzerns. Die Stellungnahme erschien in allen großen deutschen Tageszeitungen als ganzseitige Anzeige.
Die Deutsche Telekom sei (Börse Frankfurt: DTE) stabil finanziert wie kaum ein anderes Unternehmen der Branche, so Sommer weiter. Dies sei eine der Voraussetzungen, um die „immensen Potenziale unserer Märkte auch in Zukunft überproportional zu Gunsten des eigenen profitablen Wachstums zu nutzen“.
Es war nicht das erste mal, dass sich Sommer zum Aktienkurs seines eigenen Unternehmens äußert. Vor mehr als einem halben Jahr bezeichnet der Vorstandsvorsitzende das Rekordhoch von über 100 Euro im Frühjahr 2000 als Übertreibung der Märkte.
Auf der Hauptversammlung im Mai diesen Jahres erklärte Sommer, dass die derzeitige Bewertung der Aktie die „erstklassige Positionierung und den geschäftlichen Erfolg des Unternehmens“ in keiner Weise widerspiegle. Zu diesem Zeitpunkt mussten Anleger für das Papier noch über 25 Euro zahlen, seitdem ist die Aktie um weitere 20 Prozent eingebrochen.
Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3301000
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1 Kommentar zu T-Aktie: Ron Sommer träumt von 70 Euro
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Zwischen Traum und Wirklichkeit
Ja ja ich träume auch manchmal von diesem und jenem . Wie heist es so schön : wer hoch fliegt kann tief fallen. Auch wenn Herr Sommer nicht allein für diesen enormen Kursverfall verantwortlich ist , so sollte er mal der Realität ins Auge sehen. Der Kapitalmarkt ist zur Zeit übervorsichtig. Jede Kleinigkeit die negativ ist wird mit hysterischen Verkäufen geahndet. Und selbst noch so rosige Zahlen treiben die Kurse nur äusserst bescheiden in die Höhe weil keiner der Dumme sein will wenn doch wieder eine Gewinnwarnung kommt oder wieder eine Hiobsbotschaft die andere jagt. Herr Sommer sollte also sein berühmtes Lächeln aufsetzen und noch mindestens ein halbes Jahr von etwas anderem träumen – nach den Kursverläufen der letzten Zeit wird das Papier eher noch weiter sinken denn wenn die Haltefrist abläuft werden sich einige Voicestream – Aktionäre die jetzt schon pro Aktie 30 Euro verloren haben es sich bestimmt nicht zweimal sagen lassen und bevor alle verkaufen lieber der erste sein…. und weil das viele so sehen werden wird sich das papier seinem Erstausgabepreis nähern oder es sogar unterschreiten…. >> aber dann kann man wenigstens sagen das man wieder besonders günstig Telekom-Aktionär werden kann. :-) Ich denke mal das selbst im günstigsten fall die Aktie den Wert von 13 Euro erreichen wird.. Dann ist die Aktie gerade mal noch ein zehntel dessen Wert was man im März 2000 dafür ausgeben musste. Aber so ist das leider, und die Telekom ist da ja nicht alleine in dieser Situation . Da gibt es mehrere Unternehmen deren Marktkapitalisierung den Vermögenswert des Unternehmens unterschreitet. Solange der Markt so verrückt spielt kann man zwar von Kursen träumen – man sollte die Augen aber von Zeit zu Zeit wieder auf machen sonst fällt man über die eigenen Füße.
Andreas