Sun’s Java verpasst den XP-Start

Compaq setzt auf Microsofts Java-Produkt / Sun Quellcode bisher nicht mit Internet Explorer 6.0 kompatibel

Sun Microsystems (Börse Frankfurt: SSY) hat wahrscheinlich die Gelegenheit verpasst seine neueste Java-Version auf viele PCs zusammen mit Microsofts (Börse Frankfurt: MSF) neuen Betriebssystem Windows XP zu bekommen.

Die in Palo Alto ansässige Firma teilte das jetzt mit, da kein PC-Hersteller damit liebäugelt Suns Version der Java Virtual Machine (JVM) mit Windows XP Systemen zu verbinden. Compaq (Börse Frankfurt: CPQ) hat sogar angekündigt, dass man Microsofts JVM in dem neuen Windows XP PCs einsetzen wolle.

Compaqs Entscheidung, Microsofts Java-Produkt in seinen Systemen vorzuinstallieren, könnten Suns Plänen einen Strich durch die Rechnung machen. Sun wollte zusammen mit dem XP-Start vielen Anwendern eine schnellere und mit mehr Features ausgestattete Java-Version präsentieren. Java-Programme haben im Web in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen.

Ein Teil von Suns neuer Programm-Version, die das Abspielen von Java-Programmen ermöglicht, wurde extra entwickelt, um Java-Anwendungen von seiner besten Seite zu zeigen. Microsofts JVM hingegen basiert auf einer vier Jahre alten Technology.

Sun hat seit der Entscheidung von Microsoft im April, die JVM nicht mit dem Internet Explorer 6 auszuliefern, eifrig an seinem Quellcode geschrieben. Sun hatte geplant, eine IE 6-kompatible Version von der Java Machine anzubieten, allerdings schafft die Firma den Fertigstellungstermin nicht, um direkt auf den neuen Windows XP-PCs vorinstalliert zu werden.

In der lezten Zeit kam es zudem zu Querelen zwischen den beiden Unternehmen (ZDNet berichtete). Sun hatte in der vergangenen Zeit in den USA ganze Anzeigenseiten in den großen Tageszeitungen mit der Forderung gefüllt, Microsoft müsse aufgerufen werden, die Java-Plattform in Windows XP zu integrieren.

Es sei Zeit, den Tatsachen ins Auge zu blicken, ließ Microsoft kurze Zeit darauf verlauten. Die Kampagne des Unternehmens bezeichnete das Unternehmen von Bill Gates als „Heuchelei, die ihresgleichen sucht“. Sun habe alles mögliche versucht, um Microsoft daran zu hindern, die Java virtual machine (JVM) zu verwenden. „Sie haben mehrere Jahre damit verbracht, gegen uns zu klagen, damit wir keine leistungsstarke JVM mit den Vorteilen von Windows auf den Markt bringen konnten“, heißt es in dem Statement.

„Wir haben jedem PC-Hersteller freigestellt, ob sie unsere Java VM zu installieren, wenn sie wollen“, sagte Microsofts Windows XP-führender produktmanager Jim Cullinan. „Die Hersteller können jedoch auch jede andere Java Machine verwenden.“

Sun-Sprecher David Harrah meinte: „Für die PC-Hersteller ist es besonders wichtig, jetzt den fertigen Code für die Installierung ihrer Systeme zu haben. Dennoch höre ich auch, dass viele Unternehmen an daran interessiert sind unsere JVM zu bekommen. Doch wird die erste Runder der Rechner wahrscheinlich Microsofts JVM einsetzen und unterstützen.“

Suns Problem: Die derzeitige Version der JVM 1.3.1 arbeitet nicht mit dem Internet Explorer 6 zusammen. Windows XP verträgt sich jedoch mit der Version.

XP steht für „Experience“. Das Betriebssystem soll die technisch solidere Basis des Profi-Systems Windows 2000 auch dem Durchschnittsnutzer zugänglich machen und die bislang inkompatiblen Programmversionen Millenium Edition (ME) und Windows 2000 zusammenführen. Das ZDNet Windows XP Resource Center bietet News, Tests, Screenshots und Leserforen zum neuen OS.

Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760 (günstigsten Tarif anzeigen)
Sun, Tel.: 089/460080 (günstigsten Tarif anzeigen)

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2 Kommentare zu Sun’s Java verpasst den XP-Start

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  • Am 21. August 2001 um 22:03 von nick

    "damit wir keine leistungsstarke JVM mit den Vorteilen von Windows
    auf den Markt bringen konnten"

    Ja die Vorteile von Windows sind dann ja wohl die proprietären Erweiterungen die plattformunabhängig funktionieren – auf allen MS Betriebssystemen(welche ursprünglich auf dieselbe Art geklont wurden, ein wenig UNIX ein wenig Apple ein wenig IBM dann allen einen Tritt verpassen – fertig). Zunächst versucht MS das übliche ‚verbessern‘ der einzigen plattformunabhängigen Sprache die tatsächlich existiert und als das nicht klappt brauchen sie 4 ganze Jahre um eine armselige Adaption für Windows repräsentiert durch C# (gesprochen cash) zu erstellen. Diese werden sie dann wieder zum Standart der Viren Programmierer und Script Kiddies machen. Alles zum Wohl des Ganzen. Herr und Frau Hirntot werden auf ihren Gemüsemarkt PCs dann diesen Unsinn vorfinden und mit den MS ‚freiwillig‘ zu Verfügung gestellten persönlichen Daten schön ohne Hose im Internet stehen.

    Wie schonmal gesagt:

    Wir haben die Wahl das Monopol oder nichts.

    Na darin sind die Deutschen ja auch schon zweimal ziemlich weit gekommen, nur daß es diesmal kein hinterher geben wird.

    Gut daß auch die Politik eindeutig hinter dem Monopol stehen, Macht ausüben

    geht am besten mit Geld.

    Deshalb ist es auch kein Problem mit dem Geld der Steuerzahler auf XP und seine ‚überragenden‘ neuen Vorteile upzudaten.

  • Am 21. August 2001 um 15:22 von wolli

    Geschickter Schachzug für das .NET-Monopol
    Meiner Meinung nach handelt es sich um einen gezielten Schachzug von Microsoft, um das Office-Monopol im Rahmen ihrer .NET-Strategie auf das Internet auszudehnen. Denn wenn man einen Internet-Explorer integriert, der eine Virtuelle Java-Maschine von Microsoft enthält, ist man in der Lage alles was Java angeht zu diktieren. Und weil ALLE meinen, ALLE würden ab Windows XP mit dem IE6 surfen, müssen auch ALLE Internet-Seiten auf diesen Explorer mit der virtuellen Java-Maschine von Microsoft optimiert werden. Sobald dann ALLES für die Windows-Platform optimiert ist, kann der Rest der Software-Anbieter (z.B. SUN) einpacken, obwohl die eine bessere, ausgereiftere und universellere Java-Maschine haben. – Schade…

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