Bericht: Microsoft muss Quellcode von Windows veröffentlichen

Deutsche und amerikanische Blätter verbreiten Gerüchte / Aufteilungs-Rückzieher sei taktischer Art gewesen

Das US-Justizministerium will Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) angeblich dazu zwingen, seine Source Codes offen zu legen. Das berichtet das deutsche Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ mit Berufung auf Gerüchte in Washington.

Laut dem Magazin hat die US-Justiz in der vergangenen Woche einen taktischen Rückzieher gemacht, als sie die Forderung nach einer Aufteilung des Konzerns fallen ließ. Dadurch sei nun der Weg frei für „die Durchsetzung einiger anderer Forderungen“, darunter das Open Source Windows. Diese Maßnahmenkönnten auch im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung durchgesetzt werden.

Das „Wall Street Journal“ berichtete, dass Microsoft diese Woche eine Delegation nach Washington entsenden will, um dort Kompromissvorschläge für eine außergerichtliche Einigung vorzustellen. Die „Washington Post“ trägt zu den Gerüchten die Behauptung bei, die klageführenden US-Bundesstaaten hätten die US-Justiz zu härteren Schritten gegen den Konzern aufgefordert, weil sie mit dem letztwöchigen Rückzieher nicht einverstanden gewesen sein sollen.

Als Forderungen des US-Justizministeriums an Microsoft listet der Spiegel:

  • die Offenlegung des Windows-Quellcodes
  • einheitliche Lizenzbestimmungen für alle PC-Hersteller
  • OEMs sollen den Windows-Desktop nach Kundenwünschen modifizieren dürfen

Das US-Justizministerium hatte in der vergangenen Woche erklärt, man strebe keine Aufteilung des Softwarekonzerns mehr an. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte Richter Thomas Jackson geurteilt, Microsoft habe gegen das Kartellrecht verstoßen und seine Monopolstellung ausgenutzt. Als Folge wollte der Richter den Konzern dazu zwingen, sich in zwei Teile aufzuspalten. Ein Bereich für Betriebssysteme und einen für Anwendungen und sonstiges.

Die US-Regierung verzichte darüber hinaus darauf, dass die bislang strittigen Punkte der illegalen Integration des Internet Explorer in das Betriebssystem Gegenstand einer erneuten Anhörung wird.

In dem seit Jahren andauernden Streit geht es darum, ob Microsoft die Monopolstellung seines Betriebssystems Windows missbraucht hat, um sein Internet-Programm Explorer auf dem Markt durchzusetzen und so das Konkurrenzprodukt Navigator/Communicator der Firma Netscape zu verdrängen (ZDNet berichtete laufend). Microsoft hatte den Explorer 1997 in Windows integriert. Kläger gegen den Konzern waren die US-Regierung und 19 Bundesstaaten.

Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760 (günstigsten Tarif anzeigen)

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1 Kommentar zu Bericht: Microsoft muss Quellcode von Windows veröffentlichen

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  • Am 11. September 2001 um 9:21 von Ion Timer

    Wer’s glaubt…
    Nun ja, wie oft kam es schon zu solchen

    Meldungen? 1-mal? 10-mal? Egal, so oft,

    das es unglaubwürdig wird. Ausserdem,

    würde MS wirklich seinen Quellcode öffnen,

    dann gäbe es ja die Möglichkeit, Fehler

    oder Backdoors frühzeitig zu erkennen…

    nein, das geht wirklich nicht… So, nun aber ernsthaft: MS wird es sich verbeissen den Windows-Source-Code komplett zu öffnen. Immerhin stellt dieser mit das "heiligste" des Konzerns dar. Die LEBEN ja davon, dass das Windowssystem von der Sourcecode- Struktur unbekannt ist.

    Sonst wären ja Windowsderivate wie bei

    Linux möglich und dies würde jede MS

    Werbung nevillieren…

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