Die CPU-Schmiede Advanced Micro Devices (Börse Frankfurt: AMD) wird kommenden Monat einen neuen mit 1,5 GHz getakteten Athlon Desktop-Chip mit dem Codenamen Palomino vorstellen. Doch der neue Prozessor bekommt nicht nur ein verbessertes Design für eine geringere Leistungsaufnahme verpasst, sondern auch gleich einen neuen Namen: Athlon XP.
Ähnlich wie das angekündigte Microsoft-Betriebssystem Windows XP. Der Name habe sich nicht an dem neuen OS orientiert, meinen unternehmensnahe Quellen. Der neue Markenname „Athlon XP“ tauchte neben anderen CPUs in diversen Handbüchern von neuen Mainboard auf.
Doch die identische XP-Bezeichnung mit Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) sei laut den Quellen rein zufällig. In AMDs Fall stehen die Buchstaben XP für „Extra Performance“ (zusätzliche Leistung). Bei Windows XP bedeuten die Zeichen Experience (Erfahrung).
AMD will den Namen dazu verwenden, seine Chips von vergleichbaren Intel-Produkten (Börse Frankfurt: INL) zu differenzieren, meinten Branchenbeobachter. AMD befindet sich derzeit in einem erbitterten Prozessorkrieg mit dem Konkurrenten Intel über die Bedeutung von MHz und GHz.
So will AMD seine Prozessoren zukünftig nicht mehr mit der Megahertzzahl angeben, sondern eine neue Namensgebung einführen. Grund: Intel „wertet die Bedeutung von Megahertz ab“ (ZDNet berichtete).
Nach der Auffassung von AMD hat Intel mit dem Pentium 4 die seit langem vollzogene Praxis, CPU-Frequenzen zu vergleichen, ab absurdum geführt. So will der Intel-Rivale im September eine neue Namensgebung für den Athlon-Prozessor einführen. Unternehmensnahen Quellen zufolge, soll das neue Label die Gesamtperformance des Prozessors widerspiegeln und nicht, wie bisher, nur die Taktfrequenz in MHz.
„Es ist der einzige Weg, wenn man derzeit nicht die Taktfrequenz des Chips erhöhen kann“, sagte der Technology Business Research-Analyst Mark Shifrin. Unternehmensnahen Quellen zufolge wird sich die neue Nomenklatur auf die Modell-Nummer anstatt der Taktung des Chips stützen. So könnte ein PC mit einem 1,5 GHz Athlon-Prozessor im Handel beispielsweise bald als ein Athlon 1900+ oder Athlon E-Klasse Computer verkauft werden.
AMD Deutschland-Sprecher Jan Gütter wollte sich zum neuen Label des Athlon gegenüber ZDNet nicht äußern. „Es gibt viele Dinge dabei zu beachten. Wir haben lange überlegt, ob und wie wir das Thema angehen.“
Jeder, der eigene PC-Benchmarks mache, habe gemerkt, dass der 1,4 GHz getaktete Athlon der Leistung eines P4 mit 2 GHz entspreche. „Bei einem Taktunterschied von 600 MHz und dennoch gleicher Gesamtleistung muss man sich fragen, ob die MHz-Zahl noch eine Aussage zur Chip-Performance machen kann
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