Nach Angaben von „Spiegel Online“ wird AOL (Börse Frankfurt: AOL) dem deutschen Medienunternehmen Bertelsmann „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ zum 31. Januar kommenden Jahres 5,3 Milliarden Dollar schulden. Im vergangenen Jahr habe der Online-Dienst zugestimmt das europäische Joint-venture von AOL und Bertelsmann aufzulösen. Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff hatte nach Bekanntgabe der Fusionspläne von AOL und Time Warner erklärt, seinen Anteil am Gemeinschaftsunternehmen verkaufen zu wollen. Neben AOL selbst soll damals auch die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE), Vodafone und Mannesmann um die Beteiligung geworben haben (ZDNet berichtete).
Unter anderem sollte im Rahmen des Abkommens Bertelsmann seinen Anteil an der AOL-Tochter AOL Europe in Höhe von 49,5 Prozent ausbezahlt bekommen. Der Gutteil davon, 2,5 Milliarden Dollar, seien Ende Januar in bar fällig. Weitere 1,45 Milliarden müssen zum 1. Juli 2002 nachgereicht werden.
Grundlage des Vertrages sind Marktwerte, wie sie in der Boomphase des Internet gehandelt wurden: Beide Geschäftspartner hätten damals den Wert von AOL Europe auf 13,5 bis 16,5 Milliarden Dollar bezifferten. Aktuell gehen Experten von maximal fünf Milliarden Dollar aus. Für den damals ausgehandelten Vertrag sei dies jedoch ohne Belang, die Summen behielten ihre Gültigkeit.
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