Bitkom: Verschlüsselung weiter notwendig

"Sicherheit kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden" / Verband fordert ähnliches Projekt wie die US-Regierung gegen Cyber-Crime verabschiedete

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) hat auf der Systems 2001 (15. bis 19. Oktober) sein wirtschafts- und gesellschaftspolitisches Grundsatzprogramm vorgestellt. Vizepräsident Willi Berchthold ging dabei besonders auf die Aspekte Infrastruktur-Sicherheit, E-Government und Zuwanderung ein.

Berchthold forderte von der deutschen Regierung ein ähnliches Projekt wie das 30-Milliarden Dollar-Programm der US-Regierung gegen Cyber-Crime. „Wir stellen aber nicht nur Forderungen, sondern befinden uns konkret in der Planung für ein deutsches Computer Emergency Response Team (CERT), das wir als Träger zusammen mit Sponsoren aufbauen wollen.“ Die Einrichtung soll im nächsten Jahr gestartet werden. Zunächst sind zwei bis drei Mitarbeiter vorgesehen.

Auch der Forderung von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD), biometrische Identifizierungsverfahren auf dem Personalausweis abzubilden, steht Berchthold positiv gegenüber: „Wir fordern allerdings, einen Schritt weiterzugehen und den Fingerabdruck in digitalisierter Form in Verbindung mit dem Ausweis zu verwenden. Die ID-Card könnte dann auch für die digitale Signatur bei elektronischen Transaktionen verwendet werden.“

Berchthold pochte auf die weitere Verfügbarkeit von Verschlüsselungstechnologien: „Wenn wir darauf verzichten, haben wir nicht mehr, sondern weniger Schutz.“ Der Bitkom Vize-Präsident weiter: „IT-Sicherheit muss endlich als integraler Bestandteil einer umfassenden Politik innerer und äußerer Sicherheit verstanden und konzipiert werden. Das ist unsere zentrale Forderung an die Politik.“

Entschieden sprach sich Berchthold für eine schnelle und umfassende Umsetzung des E-Government aus. Dazu präsentierte er eine Accenture-Studie vom April 2001, welche die Reife verschiedener Nationen hinsichtlich des Online-Services von Regierungsstellen und Behörden untersuchte. Dort wurde Deutschland als Vorletzter der Gruppe „Hoffnungsträger“ eingeordnet. Nur sieben Nationen schnitten schlechte ab, darunter Malaysia, Mexiko und Brasilien. Nur Belgien und Italien wurden als europäische Staaten schlechter bewertet. Der Bitkom kündigte an, über sein angegliedertes Marktforschungsinstitut Eito Anfang kommenden Jahres eine Vergleichsstudie zum Thema E-Government zu veröffentlichen.

Das 1,4 MByte große Grundsatzpapier kann als PDF von der Web-Site des Bitkom heruntergeladen werden.

Kontakt:
Bitkom, Tel.: 030/275760 (günstigsten Tarif anzeigen)

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