Studie: Internet kein Thema im Unterricht

Lehrer in Europa setzten das Web nur selten für Unterrichtszwecke ein / 40 deutsche Schüler teilen sich einen Online-Rechner

Lehrer in Europa setzten das Web nur selten für Unterrichtszwecke ein. Weniger als 40 Prozent der Lehrkräfte nutzten das Internet zur Stundengestaltung. Das hat die Europäische Kommission unter Berufung auf eine von ihr in Auftrag gegebene Studie mitgeteilt.

Der Untersuchung zufolge gingen die Lehrer weniger als eine Stunde pro Woche mit ihren Schülern ins weltweite Datennetz. Damit handeln die Pädagogen genau gegen ihre mehrheitliche Überzeugung, dass das Netz für den beruflichen Werdegang ihrer Schützlinge eine wichtige Rolle spiele.

Laut der Studie sind 45 Prozent der Lehrer in Europa nicht mit dem Web vertraut. Deutschland bildet laut der Kommission das Schlußlicht in Sachen Training am PC. Hier gaben bei den Nachforschungen 60 Prozent der Lehrer an, im Umgang mit dem Medium nicht geschult zu sein.

Acht von zehn Schulen in Europa haben einen Internet-Zugang zur Verfügung. Durchschnittlich müssen sich allerdings durchschnittlich 24 Schüler einen internetfähigen Computer teilen. Noch verheerender sieht es hierzulande aus. In Deutschland ist laut der Studie für durchschnittlich 40 Schüler ein Online-Computer vorhanden.

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3 Kommentare zu Studie: Internet kein Thema im Unterricht

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  • Am 23. Oktober 2001 um 17:12 von Frank

    NULL-Medium
    Das Internet ist für Unterrichtszwecke an Rande eine Null-Mediums! Was soll diese Informationsflut überhaupt. Wie soll sie für die Bildung nutzbar gemacht werden?! Was fehlt ist eine methodische Konzeption zur Nutzung des Internets im Unterricht. Ohne diese Konzeption wird es keine Internetnutzung im Unterricht geben (können). Dazu kommt, dass das Internet immer mehr ein Unterhaltungsmedium wird! Wie soll ein Lehrer die kontrolle im Unterricht behalten, wenn die Schüler auf seiten gehen die IHNEN spaß machen? Wie ein Wiesel von pc zu pc rennen?! Wer im Unterricht das Medium Internet eingesetzt hat merkt schnell, dass es sich in dieser Form für konstruktiven Unterricht nicht eignet. Die Aktion "Schulen ans Netz" ist also nur eine lanfristige PR-Aktion der Telekom!

    Leider werden durch die Diskussionen um das Internet die Offline-Möglichkeiten sträflich vernachlässigt, obwohl dort wesentlich mehr Potential für guten Unterricht vorhanden ist (z.B. Referat mit Power Point erstellen oder Broschüren mit Word usw.)

  • Am 23. Oktober 2001 um 10:14 von Martina

    Wie denn auch?
    Wen wunderts, wenn man die Situation in den Schulen genauer betrachtet. Auch wenn die Regierung sich damit brüstet, dass mittlerweile alle Schulen am Netz sind: meiner Meinung nach handelt es sich dabei um eine Mogelpackung. Zu wenig oder bunt aus Spenden zusammengewürfelte Hardware machen ein sinnvolles, einheitliches Konzept schier unmöglich. Die zentralen Themen Wartung und Fortbildung sind finanziell kaum geregelt. Wie soll sich da ein vernünftiger Unterricht durchführen lassen? High-Tech-Land Deutschland?

    In der Jules-Verne-Schule Berlin klappt es übrigens ganz gut mit der "vernetzten Schule", Dank Hardware-Sponsoring von National Semiconductor und dem unermüdlichen Einsatz von Schülern und Lehrern.

  • Am 22. Oktober 2001 um 22:17 von Christine Scheler

    Lehrer möchten gern das Medium Internet nutzen!
    Was wohl wenig außerhalb der Schulen bekannt sein dürfte, ist die Tatsache, dass es in den Schulen an Hardware fehlt. Zwar hat die Telekom alle Schulen ins Netz gebracht, das beschränkt sich jedoch auf den Zugang , sprich den Anschluss. Es fehlt an Hardware und Weiterbildung für Lehrer. Wer in der Wirtschaft arbeitet in einem Büro, indem acht 386- Rechner für 200 Mitarbeiter (ohne CD-Rom , win 3.11. , Bildschirme Bauj. 92 usw.) stehen??

    Es ist bedauerlich, dass unser Land so wenig Geld für Bildung ausgibt! Es wird sich rächen.

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