Napster hat vom Bertelsmann-Konzern eine neue Finanzspritze erhalten. Über die genaue Summe wollte eine Sprecherin des Musiktausch-Dienstes keine Auskunft geben. Mit den Vorgängen vertraute Quellen sprechen jedoch von etwa 56,7 Millionen Mark. Erst in der vergangenen Woche hatte Napster die Entlassung von 16 Angestellten verkündet. Das entspricht etwa 15 Prozent der Belegschaft.
„Bertelsmann hat uns einen festen Betrag von weiteren Geldmitteln zugesagt. Dieser Betrag war mit dem Abschluss unseres jüngsten Lizenz-Deals verknüpft“, erklärte eine Napster-Sprecherin, ohne weitere Details zu nennen. Vergangene Woche hatte Bertelsmann angekündigt, Napsters Digital-Rights-Management-Software (DRM) in Lizenz für sein Geschäftsfeld Bemusic zu nutzen. Auch der zuständige deutsche Sprecher wollte sich über die Höhe der Überweisung nicht auslassen.
Mit den Verhandlungen vertraute Quellen berichten, die neue Finanzspritze sei die Lizenzgebühr für eben diese DRM-Nutzung. Der Übertrag sei für den laufenden Bedarf in den Bereichen Entwicklung und Betrieb gedacht.
Laut diesem Personenkreis ist das „frische Geld“ unabhängig von einem Betrag, den Napster erhielt, um bei einem Kompromiss mit den Plattenfirmen vereinbarten 26 Millionen Dollar für die bisherige Nutzung von urheberrechtlich geschützter Musik zu zahlen.
Nach der aktuellen Entwicklung wartet die Branche nun gespannt auf die Eröffnungsrede des Napster-Bosses Konrad Hilbers, der heute bei der Webnoize 2001 in Los Angeles sprechen wird.
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