Nachdem zahlreiche Verbände und Initiativen der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) Untätigkeit vorgeworfen haben, geht nun die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) in die Offensive: Die Behörde lasse sich in der Auseinandersetzung um die DSL-Anschlüsse von AOL (Börse Frankfurt: AOL) instrumentalisieren, erklärte Telekom-Vorstand Max Hirschberger in der heutigen Ausgabe der „Süddeutschen Zeitung“.
Man werde sich von den jüngsten Drohungen der Behörde nicht einschüchtern und als Wettbewerbsverhinderer verteufeln lassen, so Hirschberger. Die jetzige Position sei der Telekom nicht in den Schoß gefallen, man habe viel in Werbung und Ausbau des Netzes investiert: „Nun soll versucht werden, diese Erfolge wegzuregulieren, indem die Wettbewerber von der Regulierungsbehörde dazu aufgefordert würden, eigene Investitionen zu unterlassen und stattdessen auf Wiederverkauf und Gewinne aus dieser Schiene zu setzen“, erklärte der Vorstand.
Es sei bezeichnend, dass es von lokalen Netzbetreibern, die wie Netcologne eigene DSL-Anschlüsse vermarkten, keine Klagen über das Wettbewerbsverhalten der Telekom gebe. Die Behörde gehe den Argumenten verschiedener Online-Anbieter auf den Leim. In erster Linie sei dies der Weltmarktführer AOL. Man werde sich „unter keinen Umständen“ die Schmalband-Flatrate von AOL mit aktiver Unterstützung der Behörde aufpfropfen lassen.
Die Behörde hatte vor einer Woche angekündigt, den T-DSL-Tarif der Telekom erneut ins Visier zu nehmen (ZDNet berichtete). Grund sei eine Behinderung der Wettbewerber auf dem Internet-Breitbandmarkt, erklärte Behördenchef Matthias Kurth am Montag in Bonn.
Die Telekom habe trotz ihrer Zusagen noch immer nicht die nötigen Voraussetzungen geschaffen, um Konkurrenzfirmen den Zugang zu dem zukunftsträchtigen Markt zu verschaffen. Sollte sich der Bonner Ex-Monopolist nicht „in Kürze“ an seine Zusagen halten, werde die Regulierungsbehörde gegen das T-DSL-Angebot vorgehen.
Kontakt:
Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3301000
RegTP, Tel.: 0228/149921 (günstigsten Tarif anzeigen)
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2 Kommentare zu Telekom: Regulierungsbehörde geht AOL auf den Leim
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so einfach ist das nicht…
das problem ist ja dass es auch genug anbieter gibt die geld in infrastruktur investieren, die aber durch ewige wartezeiten bei der bereitstellung von leitungen der telekom am aufbau ihres netzes behindert werden. oder erwartet man dass jede firma nochmal selbst sämtliche strassen deutschlands aufreisst?
Regulierungsbehörde
Die Deutsche Telekom hat eine Monopolstellung,jedochhat sie auch Millarden investiert.
Es kann wohl nicht sein,daß nun die privaten Anbieter eine Leistung von der Telekom verlangen ohne selbst nur eine Mark in eigene Netze zu investieren.
Die Regulierungsbehörde sollte sich aus dem Streit heraushalten,denn nur so sind die privaten Anbieter gezwungen auch eigene Investitionen zu tätigen,was auch der Wirtschaft zu gute käme.