Der Softwarekonzern Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) soll sein Betriebssystem Windows nach dem Willen mehrerer US-Bundesstaaten nur noch in einer vereinfachten Version anbieten dürfen. Sowohl die Internet-Zugangssoftware als auch die Multimedia-Elemente müssten aus Windows ausgekoppelt werden, forderten die gegen den Konzern klagenden Staaten am Freitag vor einem Bezirksgericht in Washington.
Sollte sich Microsoft nicht auf die Forderung einlassen, müsse der Konzern den Quellcode des Internet-Explorers und eventuell auch des Betriebssystems Windows veröffentlichen. Microsoft nannte in einer am Firmensitz in Redmond (US-Bundesstaat Washington) veröffentlichten Erklärung die Forderungen der Bundesstaaten „extrem und unproporzional“. Mit dem Einbau der Zugangssoftware Internet Explorer in Windows hatte vor vier Jahren der Kartellrechtsstreit um Microsoft in den USA begonnen. Ein Gericht hatte das Unternehmen im vergangenen Jahr des Monopolmissbrauchs für schuldig befunden.
Dennoch hat der Konzern von Bill Gates die neueste Version seiner Betriebssoftware, die seit Oktober unter dem Namen Windows XP auf dem Markt ist, noch enger mit dem Internet verzahnt. So ist in Windows XP auch der Media Player integriert, mit dem Musik und Filme aus dem Netz heruntergeladen werden können.
Mit dem US-Justizministerium und der Hälfte der 18 klagenden Bundesstaaten hatte Microsoft dennoch Anfang November eine gütliche Einigung gefunden. Danach muss Microsoft den PC-Herstellern mehr Freiheiten für den Einbau von Software konkurrierender Firmen geben. Die restlichen neuen Bundesstaaten sowie der Verwaltungsbezirk District of Columbia, in dem die Bundeshauptstadt Washington ihren Sitz hat, halten diese Lösung jedoch für zu Microsoft-freundlich und verfolgen ihre Klage weiter.
Ihr Vorschlag sieht ferner vor, dass das Gericht einen Beauftragten ernennen soll, der die Einhaltung der Regelungen durch Microsoft kontrolliert. Ferner soll das Unternehmen selbst einen internen Beauftragten ernennen, der dafür gerade stehen soll, dass der Konzern alle Gerichtsbeschlüsse befolgt. Der Justizminister des Bundesstaates Connecticut, Richard Blumenthal, betonte, die Vorschläge der Kläger seien geeignet, die „Lücken und Schlupflöcher“ in der zwischen Microsoft und dem Justizministerium in Washington als oberster US-Kartellbehörde ausgehandelten Einigung zu stopfen. Dagegen erklärte der Konzern, die bestehende gütliche Einigung sei ein „ehrlicher und vernünftiger Kompromiss, der gut für die Verbraucher und die Wirtschaft“ sei.
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7 Kommentare zu MS-Gegner fordern „Windows Light“
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unproporzional
unproporzional?
Ist das jetzt nach der Rechtschreibreform so zu schreiben oder zeigt zdnet mal wieder Inkompetenz?
Windows Light
Meine ich doch auch. Doch wenn du eine Linux-Distribution kaufst, dann hast du doch auch das komplette Paket gekauft, alle Module, nur man kann besser entscheiden ob man sie installieren will oder nicht. MS ist ne große Software Firma und hat nun mal eine große Palette an eigener Software, warum sollen die ihr Zeug nicht verkaufen dürfen. Nur weil MS drauf steht und teuer ist, muss es doch nicht Mist sein. Gebt dem Kind nen anderen Namen und schon ist die Welt wieder zufrieden. Viele andere Produkte haben sich nicht durchgestzt, weil sie nun mal schlecht waren. Bin auch nicht zufrieden mit dem ganzen Zeug, denn man wirds ja schlecht los, doch jeder hat die Wahl – gibt ja nuch x-Linux-Dist., BeOS oder bald Lindows, Mac, OS2 …. Aber warum funktionieren die ganzen Fremdprogramme immer wieder nur unter Windows? Warum schreiben die die Programme nicht für Linux etc. wäre doch einfacher? Warum sind die meisten Lexikon, OCR-Ware,Brennprogs usw. immer nur für Windows? Dafür kann man doch kaum MS-Billi die Schuld geben!
Airbag, Autoradio und so weiter
Also wenn wir schon mal bei Beispielen sind. Der Airbag kommt von XXX? das Autoradio von Sony, das Licht von Hella… Genauso läuft es bei Linux. Das Grundgerüst ist von der Crew um Linus, der Rest kommt von anderen Firmen und Programmierern. Das erhöht die Vielfalt und die Möglichkeit auszuwählen, schafft Konkkurenz und bessere Produkte sowie mehr Kundenorientierung. Klar ist es gut wenn ein Programm alles kann. Aber vieleicht gefällt mir der CD-Brenner nicht oder der Dateimanager oder der Browser. Unter Windows muss ich die Teile nehmen und bezahlen ob ich die will oder nicht und ich krieg sie auch mit Tricks kaum los. Wäre es nicht besser Module zu kaufen und selbst zu entscheiden was man will und was nicht ?
Windows Light
Nun, da kann man sagen was man will und so Unterschiedlich die Meinungen auch sind, aber ich halte diese Forderungen für Weltfremd. Sicher wäre eine Installationsroutine wie unter Linux sinnvoll und wünschenswert, damit man den ganzen Quatsch von MS, den man nicht will, auch erst gar nicht installiert. Aber viele wollen auch ein komplettes System, ohne noch auf die Suche nach Alternativen zu gehen. Aber es ist nun mal ein Produkt einer Privatfirma, muß ja keiner kaufen, wenns ihm nicht paßt.Wo sind dann aber die guten Alternativen??? Linux,hm die fehlende Treiberunterstützung ist ein großer Minuspunkt. Viele gute Programme gibt es nur für Windows.
@M.Grub
Wie man gerade sieht verstehst du vieles nicht.
SCNR
Porzion
Villeicht ist mir ja was entgangen, aber auch nach der Rechtschreibreform wird "proportional" immer noch mit t und nicht mit z geschrieben…
Ich versteh das nicht
Porsche darf in Zukunft keine Radios/CD Player mehr in seine Autos einbauen, Mercedes keine Klima-Anlage und VW kein Airbag.
Was soll der Quatsch. Der Grund solcher lächerlichen Forderungen ist doch die Unfähigkeit der Konkurrenz bessere Alternativen bieten zu können.