Wie schwer sich Microsoft mit neuen Funktionen für Office getan hat, ist daran zu erkennen, dass die Symbolleiste für das Zählen von Wörtern in Word 2002 als wichtige, neue Funktion hervorgehoben wird.
Interessant ist auch, dass Words Smart Tag diese Symbolleiste für eine Person hält; deutlich werden hier Stärken und Schwächen der neuen Funktionen von Word gezeigt.
„Smart Tags“ und Langersehntes
Einerseits haben Smart Tags eine Menge Potential, das am besten in Word und PowerPoint 2002 genutzt wird, da diese beiden Anwendungen Dokumente mit den variabelsten Informationen enthalten.
Wenn Sie den Mauszeiger über einem Namen halten, bietet ein Smart Tag die Möglichkeit, eine E-Mail zu senden, ein Treffen zu planen, den Kontakt zu öffnen, die Person zu den Kontakten hinzuzufügen oder die Adresse einzufügen. Aber wie oft möchten Sie wohl eine dieser Funktionen in Word ausführen?
Am ehesten werden diese Aufgaben wohl in WordMail benötigt, aber dort funktionieren sie nur, solange Sie in HTML arbeiten. Das ist zwar die Voreinstellung, aber einige Firmen wechseln aus Gründen der Sicherheit und Dateigröße zum Textformat. Andere neue Funktionen sind eine echte Bereicherung. Wir fragen uns nur, warum die Integration so lange gedauert hat. Dazu gehören Tabellen- und Listenvorlagen, Wasserzeichen (Text und Bild) und die Möglichkeit, nicht zusammenhängende Textbereiche zu wählen.
Außerdem gibt es bei der Bearbeitung von Listen nun mehr Flexibilität, zum Beispiel das Ändern der Einzüge per Ziehen von Elementen. All diese neuen Vorlagen- und Formatoptionen sind jedoch mühsam zu verfolgen.
Formate, Grafiken und ODMA
Im Aufgabenbereich „Formatierung zeigen“ können Sie schnell die Formate und Stile einer Auswahl anzeigen lassen, aber die Zuordnung der Auswirkungen von Zeichen- und Absatz- oder Tabellenformat usw. ist doch recht mühselig. Was uns gefällt ist die Möglichkeit, im Bereich „Vorlagen und Formatierung“ alle Vorkommnisse eines bestimmten Formats zu wählen – ob es sich um ein definiertes oder angewendetes Format, wie fetten Text, handelt ist dabei egal.
Auf ähnliche Weise können Sie die Formatierungen zweier Markierungen miteinander vergleichen – ein Schritt in Richtung von interner Dokumentkonsistenz. Keine der Funktionen macht die Arbeit mit Formaten einfacher, aber formatversierte Anwender werden die zusätzlichen Möglichkeiten zu schätzen wissen.
Wenn Sie viele Graphiken verwenden, werden Sie auch die neue Leinwand mögen. Dort können Sie Graphikobjekte innerhalb eines Dokuments absolut positionieren. Teamarbeiter werden die neue Markierungsansicht wertschätzen, in der alle verfolgten Änderungen in einer Randspalte rechts angezeigt werden, so dass die Zeilenumbrüche sich nicht ändern.
Word unterstützt nun ODMA (Open Document Management API); genau richtig zur Integration mit Microsofts neuem SharePoint Portal Server Dokumentverwaltungssystem. Glücklicherweise wird dadurch die versionsübergreifende Kompatibilität nicht beeinflusst. Word 2002-Dokumente passen nahtlos in Ihre Zusammenarbeit mit Anwendern aller Versionen ab Word 95 und Macintosh Word.
Fazit und Kurzbewertung
Nur wenige Anwender werden eine neue Hauptfunktion in Word 2002 entdecken, aufgrund derer sie sofort die neue Version oder das gesamte Office XP bestellen.
Wenn Sie sich jedoch für das Upgrade entscheiden, werden Sie die Verbesserungen und die Dateikompatibilität von Word 2002 zu schätzen wissen.
- Pro
- Verbesserte Serienbrieffunktion
- Bessere Markierungsansicht
- Auswahl nicht zusammenhängender Bereiche
- Tabellen- und Listenformate
Contra
- Formate noch verwirrender als zuvor
- Einige SmartTags verdienen den Zusatz „Smart“ nicht
Technische Daten
- Systemanforderungen: Pentium 133 MHz oder schneller; 24 MB (Win 98), 32 MB (Win Me oder NT), oder 64 MB (Win 2K) sowie 8 MB für die Anwendung
- Unterstützte PC-Betriebssysteme: Windows 98, 98 SE, 2000, Me, NT 4.0 mit SP 6
ZDNet Testurteil
- Gesamtwertung: 7,4 (von 10 Punkten)
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