Bundestags-Kommission für teilweise Nutzung von Linux

Ältestenrat stimmt Mitte März über Vorschlag ab

Die mit der künftigen IT-Ausstattung des Bundestags befasste IuK-Kommission hat sich für eine teilweise Einführung von Open-Source-Betriebssystemen im Bundestag ausgesprochen. Die Einführung des Linux-Betriebssystems auf der Mehrzahl der Server sei eine strategische Entscheidung, sagte ihr Vorsitzender Uwe Küster (SPD) am Donnerstag in Berlin.

Sie mache den Weg frei für eine Loslösung aus der Abhängigkeit von dem Branchenriesen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF). Die endgültige Entscheidung soll am 14. März im Ältestenrat des Bundestages fallen. Hintergrund der Entscheidung ist die Einstellung der Unterstützersoftware für Microsoft-Produkte ab dem Jahr 2003, die eine Systemumstellung notwendig macht. Gegenwärtig laufen die Rechner auf Windows-NT, das jedoch im kommenden Jahr von Microsoft ausgemustert wird.

Die Empfehlung der IuK-Kommission (Kommission des Ältestenrates für den Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechniken und -medien) basiert auf der Grundlage eines vom Parlament in Auftrag gegebenen unabhängigen Gutachtens. Die Kommssion schlägt vor, die Server auf das Linux-Betriebssystem umzustellen, bei der Anwendersoftware aber an Microsoft festzuhalten.

Die Entscheidung, lediglich eine partielle Umstellung auf Linux vorzuschlagen, sei aus technischen, funktionalen und betriebswirtschaftlichen Gründen gefallen, nicht aus politischen, betonte Küster. Die Microsoft-Anwender-Software biete die im Bundestag benötigte Ausstattung, während Linux-Programme noch nicht ausreichend in der Praxis getestet worden seien.

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3 Kommentare zu Bundestags-Kommission für teilweise Nutzung von Linux

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  • Am 3. März 2002 um 12:48 von Brudschgo

    Bundestux
    Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Endlich ein Schritt in die richtige Richtung. Die Entscheidung steht zwar noch aus, dennoch siegte die Vernunft. Die Expertenkommision hat somit ihren Namen verdient. Endlich mal vor einem diktatorischen Moloch nicht kleinbeigegeben. Diese Entscheidung wird für Linux eine weitere Signalwirkung haben, und der eine oder andere "normal-User" wird sich das BS mal anschauen, vor allem dann, wenn seine Finanziellen Gesichtspunkte für Software, die man unabdingbar bezahlen muß, immer mehr nein sagt und merkt es gaht auch billiger und genauso gut….

  • Am 1. März 2002 um 16:31 von Annon

    NT4 wird "ausgemustet"…
    … heist daß, es wird Open-Source, Shareware, Public Domain oder Freeware? Was ist, wenn ich UNBEDINGT NT4 einsetzen will, aber ich bekomme es in keinem Laden mehr? Darf ich mir dann eines kopieren?

    Wäre sicher eine Marktnische: Nicht updatefähige, nicht offiziell unterstützte NT4-Lizenzen (WfW3.11 / W95) für lau (20 Euro oder so) zu verklopfen. Wird ja bei Games auch so gemacht (Play the Games 23 usw.)

  • Am 1. März 2002 um 13:36 von Pierre Riewaldt

    Das "Imperium" schlägt zurück!
    Das wurde auch endlich Zeit, daß sich "Vernunft" durchsetzt! Schade nur, daß erst kapitaler Geldmangel nötig war, um zu dieser Einsicht zu gelangen.

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