Die Bergische Universität Wuppertal präsentiert auf der CeBIT (12. bis 20. März 2002; Halle 11, Stand D26) eine Software, mit der Lärm abgeschaltet werden kann. Das System wurde von Professor Detlef Krahé vom Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik entwickelt.
Eine örtlich begrenzte Geräuschquelle, beispielsweise eine Druckmaschine, wird bei der Methode von Krahé von einem Kreis von Mikrophonen und Lautsprechern umringt. Die Mikrophone nehmen den Schall auf und geben ihn laut Angaben der Universität an einen Computer weiter. Mittels der speziellen Software analysiere der Computer den Lärm und werfe ihn in geeigneter Art und Weise durch den Lautsprecherkreis auf die Geräuschquelle zurück. Der „Gegensound“ bewirke, dass die ursprüngliche Störquelle in Ihrer Intensität gedämpft oder gar auslöscht werde. Das menschliche Ohr nehme das Störgeräusch im Idealfalle gar nicht oder nur als sanftes Säuseln wahr. Einzige Voraussetzung: Der Lärm muss räumlich begrenzt sein.
Aber selbst bei größeren Störquellen wie dem Straßenverkehr könne man das Verfahren von Krahé anwenden: Durch Umdrehen der Mikrophone und Lautsprecher werde der Schall ausgesperrt. Somit sollen „Inseln der Ruhe“ entstehen, die besonders für Menschen interessant wären, deren Schlafzimmer an einer stark befahrenen Straße liegt.
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3 Kommentare zu CeBIT: Software sorgt für Stille
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Re: Phasenauslöschung ist ein alter Hut
Zum Thema Lärmauslöschung durch Gegenschall ist erst vor ein paar Monaten ein interessanter Artikel auf wissenschaft-online.de erschienen: Japanische Wissenschaftler wollen dieses Verfahren auch in Autos einsetzen. Die Begründung, warum man so eine Jahrzehnte alte Technik nicht schon früher eingesetzt hat war die Vielfältigkeit des Schalls im Auto. Eine Flugzeugturbine oder ein Generator erzeugt stundenlang die selben Schallfrequenzen, es ist also kaum Anpassung des Gegenschalls notwendig; bei Pressen oder Autos gibt es nicht nur z. T. mehrere Schallquellen, sondern die erzeugen auch noch frequenzmäßig sehr vielgestaltigen Lärm. Die Computer müssen ja mit der Berechnung der Dosierung und Frequenz des Gegenschalls z. B. eines Autos nachkommen, das war vor 20 Jahren einfach noch nicht möglich.
Phasenauslöschung ist ein alter Hut
Was bitte ist daran so neu? Diese Idee gibt es schon mindestens seit 20 Jahren oder länger und wird industriell bereits für stationäre Srom-Turbinen zur Schalldämung eingesetzt. Auch im Flugzeugbau experiemntiert man mit derartiger Phasenauslöschung seit geraumer Zeit!
Fazit: Alter Hut in neuem Gewand.
Die Idee, den eigenen PC damit leiser zu machen, wäre in der Tat genial: Einfach den sowieso überflüssigen PC-Quieker umdrehen, ein Low-Cost-Mikro rein und der PC wird unhörbar – DAS wäre echt innovativ!!!!
Gruß
Christoph
P.S.: Tip an die Redaktion: Vorher etwas besser recherschieren…
gegenlärm
Ich stelle mir vor, ich höre meinen PC nicht mehr – welch ein Paradies. Wenn das für einen attraktiven Preis (so ca. 150 € 3 Jahre nach Markteinführung) möglich wäre, könnte sich ein fitter Unternehmer ein goldenes Näschen verdienen. Sennheiser und Andreae (USA) sind da auch schon dran. Mal sehen wann Ruhe einkehrt?