Neuer Dialer verlangt 80 Euro pro Einwahl

Bericht: Bisher 15 Anzeigen im Raum Ingolstadt / Verbraucherschützer raten von Löschung des Programms ab

Der Dialerwahn scheint weiter zu gehen. Nachdem letzte Woche die Meldung über ein Programm für Unsicherheit sorgte, das pro Einwahl 900 Euro verlangte, mehren sich jetzt die Hinweise auf eine weitere Software, die pro Minute 80 Euro abbucht. Pro Stunde fallen bei diesem Dialer also bis zu 4800 Euro an.

Im Ingolstädter Raum seien bisher 15 Anzeigen bei der Kriminalpolizei eingegangen, weitere 20 Betroffene haben sich bei der Verbraucherzentrale gemeldet, berichtet der „Donaukurier“ in seiner heutigen Ausgabe.

Der Schaden lag pro Betroffenem bei 1000 bis 3000 Euro. In die Fall tappte beispielsweise ein 23-jähriger Student, der im Internet Bilder einer virtuellen Gesprächspartnerin sehen wollte. Statt der künstlichen Schönheit bescherte der Klick und die Ausführung des Programms dem jungen Akademiker eine Telefonrechnung in vierstelliger Höhe.

Die Verbraucherzentrale rät den Betroffenen, zunächst Widerspruch gegen die Rechnung einzulegen sowie einen Einzelverbindungsnachweis zu fordern. Das Programm sollte nicht sofort vom Computer gelöscht werden – auf diese Weise können für einen eventuellen Prozess Beweise gesichert werden. Natürlich muss dann darauf geachtet werden, dass der bösartige Dialer nicht weiterhin seine DFÜ-Verbindung als die bevorzugte einrichtet.

Die Programme bedienen sich stets der frei tarifierbaren 0190-0er-Nummern: Bei diesen kann der Anbieter selbst festlegen, in welchen Taktraten welche Kosten berechnet werden. Noch vor zwei Wochen sorgte die Meldung über einen Dialer für Aufsehen, der für jede Einwahl 300 Euro abkassierte. Die Programme richten eine neue DFÜ-Verbindung ein, die sich fortan ins Netz einwählt.

ZDNet hat in einem Download-Spezial wirksame Schutzprogramme gegen die Dialer-Programme zusammengestellt.

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Neueste Kommentare 

9 Kommentare zu Neuer Dialer verlangt 80 Euro pro Einwahl

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  • Am 8. Mai 2002 um 14:29 von Jochen Kästle

    Leider vollkommen legal…
    Ich muß der vorherigen Meinung da voll zustimmen: Wer so unverschämt Geld abkassiert, dazu mit solchen zweifelhaften Methoden, gilt zumindest im Volkmund als Betrüger. Doch juristisch ist man machtlos… Gefragt wäre hier der Gesetzgeber… Zweifelsohne könnte man vermutlich eine Regelung finden, die Dialer als unlauteren Wettbewerb oder ganz einfach als Wucher einstufen… Vielleicht sollte man auch mal die Telefongesellschaften, die es erlauben solche horrenden Gebühren festzulegen, in die Verantwortung nehmen!!

  • Am 8. Mai 2002 um 13:34 von Dominik Kraffner

    Dialer -pure Verrarschung-
    Diese Dialer Hersteller sind kriminell!

    Wer über 100€ für einen klick abkassiert ist ein Betrüger und sollte strafrechtlich verfolgt werden!

    Eine Irre Schweinerei! Wie soll man sich noch vernünftig schützen? Ich habe zwar den 0190 Warner der den Test bestanden hat aber irgendwann ist selbst dieser nicht mehr sicher! Hier sind ganz klar die Netzanbieter gefragt! Auch Politiker sollten hier mit harten Strafmassnahmen einschreiten!

  • Am 22. April 2002 um 2:37 von Stefan Möhrmann

    Die Politiker sind gefragt
    Da sollte sich mal schnell der Verbraucherschutzbeauftragte der Bundesregierung einschalten!

    Das geht zu weit diese Programme werden einem immer Scheinheilig untergejubelt

    wenn man was merkt,meistens erst mit der Telefonrechnung.

    Die Anbieter müssen gezwungen werden einen richtig zu informieren.

    Ansonsten sollte man ihnen mit Geldstrafen drohen,wobei ich hier mindestens 100.000 Euro ansetzen würde.

    Andere Beträge würden die aus der porto kasse bezahlen.

    Auch sollten sie ihre Identität preisgeben,ich mochte ja wissen an wehn ich Bezahlen muss.

    Wobei hier die komplette Adresse zu nennen ist.Dann könten sich die geschadigten mal direkt mit denen in verbindung setzen.

    Und die Unternehmen werden dann bestimmt vorsichtiger,wenn sie immer Leute auf ihrer schwelle haben,die das Messer zwischen den Zähnen mitbringen.

    Ich würde meine Axt mitnehmen,und diese in einem Schreibtisch verewigen.

    Hat schon mal geholfen!!!!

  • Am 9. März 2002 um 17:34 von Peter

    Zu Industriehasser ??
    Lies dir mal durch was xcontra und Armin geschrieben haben. Du hast keine Ahnung wer für die ganze Sache verantworlich ist. Nicht der Netzbetreiber – frag zum klären halt lieber bei der Gegulierungsbehörde nach bevor du soviel Schwachsinn auf die Telekom ablädst. Der Netzanbieter kann nichts dafür. Die ist kein Problem der Telekom, aber wenn man die Nr nicht sperrt ist man selbst schuld. Denkst du nicht dass etliche dagegen wären wenn sie Ihre abendliche 0190… nicht anwählen könnten, weil sie es brauchen .lal

  • Am 9. März 2002 um 17:16 von xcontra

    Anbieter der Nummer verklagen
    Wer diese 0190-0 Nummer ins Leben gerufen hat sollte mit auf der Anklagebank wegen Anstiftung zum Betrug

    sitzen.

    Da hilf nur eins. Sperren der Vorwahlen

    0190, 0191, 0192, 0193 bei dem jeweiligen Telefonanbieter.

  • Am 9. März 2002 um 14:54 von strohmenger

    Limit setzen
    Kein Geld für den Nummerinhaber, begrenzung des Nutzungsendgeldes

    (Gesetz! nur so gehts in Deutschland) und

    auf die Telefonkonto eine Beschränkung der Verbrauchswerte anbieten.

  • Am 9. März 2002 um 10:43 von industriehasser

    Wer steckt dahinter
    Schade, dass die Telekom mit Betrügern so gerne Geschäfte macht. Es ist wohl 100%ig nachvollziehbar, wer der Anbieter dieser "Hotline" ist. Der Fall eines Bekannten von mir endete mit 3500 DM Zahlungsbefehl und dem Hinweis: da ist alles Rechtens! Das kann es doch nicht sein, welche Leistung bietet der Anbieter? Nach neuestem Gesetz sollen Firmen bei übertriebenen Werbeversprechen regresspflichtig gemacht werden. Trifft das nicht auch hier zu? Ein geschickter Anwalt kann daraus einen Strick für den Anbieter drehen – falls nicht, ist der wirkliche Bu-Mann eigentlich die Telekom, die immer wieder solche Dienste aufschaltet und dann den blinden und ausgenutzen Anbieter spielt, dem es ja auch nur ums Überleben geht!!!

    Finger in den Hals!

  • Am 9. März 2002 um 3:21 von TeleMicha

    Bauernfänger
    Erst das gebrannte Kind scheut das Feuer und meistens tappen ja wohl unbedarfte Nutzer in diese Kostenfalle… Wäre das nicht ein Fall für die Frau Verbraucherschutzministerin? Aber Geld stinkt ja nicht, es lebe der freie Markt!

    Wer wird Millionär???

  • Am 8. März 2002 um 20:29 von Armin

    0190
    0190 er Sperre und 0192-0194 er Sperre beim Netzbetreiber enrichten lassen Kostet 7,5 Euro einmalig z.B. bei der Telekom als Netzbetreiber, dann kann der Dialer machen was er will. Was andere Netzbetreiber verlangen müsst ihr nachfragen bei euerem Netzbetreiber

    Gruss Armin

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