Zwischen dem französischen Mediengiganten Vivendi Universal und dem US-Konkurrenten News Corporation (News-Corp) ist ein Milliardenstreit um den Zugang zu kodierten TV-Programmen entbrannt. Die Vivendi-Tochter Canal+ teilte am Dienstag in Paris mit, sie habe in Kalifornien eine Klage gegen die News-Corp-Tochter NDS wegen unlauteren Wettbewerbs eingereicht.
Der US-Konkurrent stecke hinter der großflächigen Verbreitung einer Methode zum Dekodieren der Canal+-Programme. Die Methode sei von NDS ausspioniert und über das Internet verbreitet worden, erklärte Canal+. Dadurch sei ein Schaden von „mehr als einer Milliarde Dollar“ entstanden. NDS investierte laut Canal+ erhebliche Summen in das Knacken des Geheimcodes, der für die digitalen Pay-TV-Programme von Canal+ benötigt wird.
Seit der Code im Internet stehe, seien verschiedene „kriminelle Organisationen“ auf den Zug aufgesprungen und hätten ihrerseits Raubkopien der Elektronik-Chips mit dem Code hergestellt. Die Klage von Canal+ lautet auf Ausbeutung fremden intellektuellen Eigentums, unlauteren Wettbewerb und Bildung einer kriminellen Vereinigung.
Die Vivendi-Tochter erklärte, die Zukunft des Bezahl-Fernsehens hänge von den gemeinsamen Anstrengungen der Branche ab, Produktpiraterie zu verhindern. Vivendi-Chef Jean-Marie Messier hatte es kürzlich als „nicht normal“ bezeichnet, dass Canal+ die Bilanz des Gesamtkonzerns belaste. Spätestens in zwei Jahren müsse sich das ändern, verlangte Messier.
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