Aznar gibt Startschuß für Galileo

Konstellation von 30 Satelliten und Bodenstationen sollen der Ortung dienen

Der spanische Premier Jose Maria Aznar hat auf dem EU-Gipfel in Barcelona mitgeteilt, dass die Mitgliedstaaten endgültig grünes Licht für das europäische Satellitensystem Galileo gegeben haben.

Galileo basiert auf einer Konstellation von 30 Satelliten und Bodenstationen, die Nutzer aus den verschiedensten Bereichen mit Ortungsinformationen versorgen können. Zu diesen Sektoren gehören

  • das Verkehrswesen (Ortung und Ermittlung der Geschwindigkeit von Fahrzeugen, Wegplanung, Navigationssysteme und ähnliches),
  • soziale Einrichtungen (Hilfe für Behinderte oder Senioren beispielsweise),
  • die Justiz und der Zoll (Feststellung des Aufenthaltsortes von Verdächtigen, Grenzkontrollen),
  • das Bauwesen (geografische Informationssysteme),
  • Not- und Rettungsdienste oder der Freizeitsektor (Orientierung auf dem Meer und in den Bergen).

Am 5. April vergangenen Jahres hatten sich die Mitgliedsstaaten in Luxemburg darauf geeinigt, mit den Ausschreibungen für private Investoren zu beginnen, die sich an dem Aufbau des finanziell aufwendigsten EU-Projekt beteiligen wollen. Strittig war lange Zeit die Finanzierung des Projekts, das nach bisherigen Schätzungen letztlich etwa sieben Milliarden Mark kosten soll. Vor allem Deutschland, Großbritannien und die Niederlande setzen sich dafür ein, dass Galileo zu einem großen Teil nicht mit EU-Mitteln, sondern durch private Investoren und mögliche Nutzer finanziert wird.

Der EU-Ministerrat hatte bereits 1994 die Kommission in Brüssel damit beauftragt, Galileo auf den Weg zu bringen. Der Start einer ersten Kernkonstellation von Satelliten soll ab 2004 beginnen.

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