P2P-Netzwerk in Kazaa eingeschmuggelt

Das Kalifornische Unternehmen Brilliant Digital will Anwender für Distributed Computing gewinnen

Die Firma Brilliant Digital Entertainment aus Kalifornien hat von den Nutzern weitgehend unbemerkt eine P2P-Software namens „Altnet Secureinstall“ an die Tauschssoftware von Kazaa angehängt. Seit dem vergangenen Herbst wird die 3D-Werbesoftware von Brilliant mit auf Millionen Rechnern weltweit geladen – und damit auch die Distributed Computing-Software der Firma. Das geht aus einer Erklärung an die zuständigen Behörden in Kalifornien hervor.

Nach Angaben des Brilliant-Chefs Kevin Bermeister will das Unternehmen in den kommenden Wochen die überschüssige Rechenpower der Anwender ausnutzen – nachdem es die Erlaubnis dazu eingeholt geholt habe. Damit sollen Inhalte wie Musik oder Werbung gehostet werden, aber auch schwierige Kalkulationen angestellt werden. „Im Prinzip können wir alle Anwender gleichzeitig anschalten“, erklärte Bermeister.

Altnet Secureinstall funktioniert nach dem Prinzip des Seti-Projekts. In einem Netz sind hunderte oder tausende PCs und Server zusammengeschlossen, um gemeinsam ein aufwendiges Problem zu knacken. Im Falle von Seti (steht für „Search for Extraterrestrial Intelligence“) gilt es, außerirdisches Leben aufzuspüren.

Anbieter von P2P-Tools wie Kazaa bedienen sich oft so genannter „Spyware“ oder wie nun offensichtlich anderer Software. Ein Tipp für Anwender von P2P-Tauschwerkzeugen und anderen kostenlosen Applikationen: Ein Blick in den Windows Task Manager (Tastenkombination Str, Alt und Entf) offenbart alle aktiven Programme. ZDNet bietet darüber hinaus ein „Anti-Spyware-Tool“ namens Ad-aware an. Das Programm scannt lokale Festplatten, den Arbeitsspeicher und die Registry auf vorhandene Überwachungswerkzeuge und entfernt diese bei Bedarf. Allerdings kann das Löschen solcher Komponenten auch dazu führen, dass das Trägerprogramm, also die werbefinanzierte Freeware, nicht mehr einwandfrei funktioniert.

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