Windows XP ohne Media Player diesen Sommer

SP1 soll die Entfernung von Middleware-Komponenten erlauben

Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) wird diesen Sommer einige Veränderungen an Windows XP vornehmen. Der Grund dafür sind die Änderungsvorschläge, die Microsoft im Kartellrechtsprozess selbst im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung mit dem US-Justizministerium vorgelegt hat. Vielen Rivalen des Softwarekonzerns gehen diese Änderungen aber nicht weit genug (ZDNet berichtete laufend).

Nach Vorstellungen Microsofts soll das überarbeitete Windows XP durch ein Windows XP Service Pack 1 unter anderem mit einem Anschluss für Mira versehen werden. Es handelt sich wie berichtet um ein Web-Tablet oder einen „Fernseh-PC“, also ein Gerät, das PC, Fernseher und die Microsoft-eigenen .Net-Dienste miteinander verbindet. Der Tablet PC ist im Prinzip ein auf Notebook-Technik basierender Mobilrechner im Format einer Schreibtafel. Viel wichtiger jedoch: Mit dem SP1 sollen sowohl Kunden als auch die PC-Hersteller den Zugang zu einem halben Dutzend so genannter Middleware-Funktionen löschen dürfen. Theoretisch können damit beispielsweise der Windows Media Player gegen das Pendant von Real Networks (Börse Frankfurt: RNW) ausgetauscht werden.

Microsoft kündigte das SP1 erneut für diesen Sommer an. Dabei hatte der Konzernssprecher Jim Cullinan erst vor rund einem Monat das dritte Quartal als Release-Datum genannt (ZDNet berichtete).

Der Wettbewerbskonflikt läuft seit dem Herbst vergangenen Jahres auf zwei Gleisen: Auf der einen Seite prüft die zuständige Bundesrichterin, ob der mit der US-Justiz ausgehandelte Kompromiss „im öffentlichen Interesse“ ist; auf der anderen Seite haben die neun Staaten, die die Einigung ablehnen, die ursprüngliche Klage gegen Microsoft aufrecht erhalten und damit einen neuen Prozess erzwungen. 25 weitere Staaten haben sich kürzlich angeschlossen. Sie stützen sich im Wesentlichen auf die „Finding of Facts“ von Richter Thomas Jackson, in denen das Unternehmen als Monopolist bezeichnet wurde.

Als Strafmaß fordern sie erneut ein „Windows light“ ohne Komponenten wie Internet Explorer oder Windows Media Player sowie eine teilweise Offenlegung des Windows-Quellcodes (ZDNet berichtete). Die US-Justiz dagegen fordert in der Einigung weit weniger drastische Änderungen an der Software des Konzerns. Microsoft seinerseits drohte, bei Verhängung rigoroserer Strafen seine Betriebssysteme Windows XP und Windows 2000 ganz vom Markt zu nehmen (ZDNet berichtete ausführlich).

Das ZDNet Windows XP Resource Center bietet News, Tests, Screenshots und Leserforen.

Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760 (günstigsten Tarif anzeigen)

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3 Kommentare zu Windows XP ohne Media Player diesen Sommer

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  • Am 8. April 2002 um 22:52 von Matthias

    Sorry
    ihr lieben Linuxmenschen. Noch ist Linux noch nicht soweit um in den wichtigsten Bereichen MS den Rang abzulaufen. Das ist zuallererst die Benutzerfreundlichkeit, sprich Einfachheit beim Installieren von Programmen und Hardware sowie zusätzlicher Features. Klar haben Suse und andere schon viel getan aber noch fehlen oft die Tools für konsolenscheue Menschen und dies ist die Mehrzahl. Zweitens ist dies die Verfügbarkeit von Anwendugen. Auch hier gibt es Fortschritte aber die Breite, wie bei Windows ist noch lange nicht erreicht. Linux ist nach wie vor kein Programm, was ich ruhigen Gewissens einem Computeranfänger oder reinen Anwender empfehlen könnte. Windows XP läuft bei mir stabil und ohne größere Probleme. Linux als Server oder Router ist ne tolle Sache aber dann, mal gaaanz ehrlich….

  • Am 8. April 2002 um 17:01 von Alfons Zitterbacke

    Erst der Media Player dann das ganze Windows
    Als ob das was an dem nahenden Ende von Microsoft ändert. Der Menschheit könnte $MS keinen grösseren Gefallen tuhen als die Drohung, Fenster XP/ME/xx vom Markt zu nehmen, durchzuführen. Innerhalb kürzester Zeit wäre Linux in Sachen Benutzbarkeit besser als MacOS heute und die Welt könnte endlich vom Moloch des $MS-Monopols aufatmen!

  • Am 8. April 2002 um 15:34 von Knorpel Schwund

    Wer´s glaubt….
    Die Redmonder werden niemals XP oder 2000 vom Markt nehmen! Wenn doch, wird es für viele Unternehmen ein guter Anlass sein, sich mal mit Linux zu befassen (auch auf Workstations). In meinen Augen macht diese Drohung M$ nicht nur selbstverherrlichend, sondern auch noch lächerlich…

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