Fernsehen über DSL

Lucent Technologies und Studio Hamburg MCI ermöglichen Empfang über die Telefonleitung

Während über Fernsehkabel als Übertragungsweg für das Internet schon länger diskutiert wird, zeigt Lucent Technologies (Börse Frankfurt: LUC) gemeinsam mit Studio Hamburg Media Consult International (MCI) den umgekehrten Weg auf: Die Übertragung von TV-Programmen und individuellen Videodiensten, wie Video-on-Demand, über eine herkömmliche DSL-Verbindung.

Diese Lösung, die konventionelle Kabelanschlüsse ersetzen oder erweitern könne, erfordere beim Teilnehmer neben einem DSL-Modem eine Set-top-Box in Verbindung mit einem herkömmlichen Fernsehgerät. Lucent präsentierte die Lösung erstmals im März auf der CeBIT.

Der Schlüssel zur Realisierung von „TV-over-DSL“ liege in der Anwendung des Kompressionsverfahrens MPEG-4 sowohl in der Set-top-Box als auch im Video-Encoder. Dadurch ließe sich die gewohnte Fernsehbildqualität schon mit Datenraten von unter einem MBit/s erreichen. Das ist ein Wert, den auch die heute verbreiteten DSL-Anschlüsse bieten können.

Die von Lucent Technologies und MCI vorgestellte Lösung basiert nach Unternehmensangaben auf Lucents Stinger-DSL, einem Digital Subscriber Line Access Multiplexer (DSLAM), der Sprache, Daten und Video zum Endkunden überträgt. Da Fernseh- und Videodienste mehr Bandbreite als ein gewöhnlicher Internet-Zugang benötige, erweitere der Konzern seine Stinger DSLAM-Produktfamilie um ein integriertes IP Switching-Modul mit Multicast-Funktionalität (IP2000). Dabei handle es sich um einen vier GBit/s-Controller, der IP und ATM unterstützt. Das IP2000-Modul stelle neben einer ATM-Schnittstelle eine Gigabit Ethernet- Schnittstelle zur Verfügung. Die integrierte IP Multicast-Funktionalität ermögliche Videostreams direkt im DSLAM zu verteilen. Dadurch würden niedrige Umschaltzeiten beim Programmwechsel erreicht und die notwendige Kapazität zur Anbindung des DSLAM an den Backbone reduziert.

Die neue Stinger-Videolösung unterstütze optional auch eine VDSL (Very High Bit Rate DSL)-Einsteckkarte. VDSL bietet eine sechsmal höhere Downstream-Rate als ADSL und ermöglicht so Highspeed-Dienste, HDTV und mehr Kanäle pro Nutzer. VDSL erfordert im Vergleich zu ADSL kürzere Entfernungen zwischen Endkunde und DSLAM. Die IP2000 und VDSL-Erweiterungen werden zurzeit getestet und sollen im Juni des Jahres verfügbar sein.

Kontakt: Lucent Call-Center, 0800-360300

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1 Kommentar zu Fernsehen über DSL

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  • Am 19. April 2002 um 0:35 von SatManBerlin

    Satelliten?
    TV via DSL? Woher soll der Inhalt kommen???

    Die Ausstrahlungsrechte für Shows mit Rang und Namen haben die TV Anbieter schon unter sich aufgeteilt/verscherbelt. Was soll da noch lohnenswertes übrig sein, um sich noch eine schwarze Kiste in die Bude zu stellen?

    Allein via Astra/Hotbird hat man ja schon ca 150 uncodierte Kanäle, und das ohne die leitungsgebundenen Point-to-Point typischen Bandbreitenprobleme.

    Reicht das nicht langsam? Wer soll sich jetzt noch für ein (wahrscheinlich) Höllengeld noch eine Set-Top-Box ins WZ stellen, nur um mickriges Internet-TV zu empfangen?

    Klar, für die kabelgebundene Fraktion könnte das interessant werden, aber Kabel hat von je her noch nie die Auswahl gebracht

    vy 73, Matt (nein, ich bin nicht von Infosat!!!)

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