Österreichische Cybercops auf der Pirsch

Gangster aufgepasst: Innenministerium nimmt Kampf gegen Cybercrime auf

Die Zahl der Fälle von Computer- und Internet-Kriminalität ist angeblich auch in Österreich stark angestiegen, berichtet das dortige Innenministerium. Der Minister des Inneren, Ernst Strasser, will daher die Prävention verstärken. „Computer-Straftaten sind keine Kavaliersdelikte, sondern haben ganz schlimme Folgen. Es gibt einen starken Anstieg bei Hacker- und Virenattacken und bei Wirtschaftsdelikten“, erläuterte der Minister. Der Schaden sei enorm, lasse sich aber nicht schätzen. „Allein der Stillstand der EDV einer Versicherung für einen halben Tag bedeutet einen großen Schaden.“

Seit 1. August 1999 bestehe im Innenministerium die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität. In dieser Einheit arbeiteten derzeit neun speziell ausgebildete Kriminalisten. Sie ermittelten bei größeren oder grenzüberschreitenden Delikten, bei denen Computer Ziel einer Straftat sind oder unterstützen andere Dienststellen bei Fällen, in denen Computer als Tatmittel eingesetzt würden. Die Cybercops arbeiteten auch mit Sicherheitsdienststellen im Ausland zusammen.

Die österreichischen Cypercops gelten nach eigenem Bekunden europaweit als Vorbild. „Sie haben im Rahmen von Interpol eine führende Rolle in der Ausbildung und sind internationale Ansprechstelle in Angelegenheiten der IT-Kriminalität“, sagte der Leiter der Einheit, Klaus Mits. Die Dunkelziffer bei der Internetkriminalität sei hoch, betonte der Abteilungsleiter. Das Verändern von Websites („Defacement“) komme auch in Österreich vielfach vor und stelle einen Straftatbestand dar, werde aber kaum angezeigt.

Die Zahl der Hinweise an die Meldestelle für Kinderpornografie im Internet habe sich von 1700 Hinweisen (2000) um auf über 2300 im vergangenen Jahr erhöht. Abteilungsmitarbeiter Rudolf Gross führte den Anstieg darauf zurück, dass die Zahl der Internet-User steigt und es leichter geworden ist, zu strafbaren Inhalten zu gelangen. „Es gibt leider immer noch die Möglichkeit, sich eines anonymen Servers zu bedienen“, bedauerte Gross. Die Zahl der Fälle bei Kinderpornografie im Internet mit Österreich-Bezug sei von 46 (2000) auf 85 (2001) angestiegen.

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