LAN-Party in Erfurt abgesagt

"Das Große Beben 5" findet aufgrund des Amoklaufs vom 26. April nicht statt / Veranstalter schließt seine Site bis auf eine Seite, die er den Opfern und Hinterbliebenen widmet

Die Veranstaltung „Das Große Beben 5“ ist aufgrund des Amoklaufs vom 26. April in Erfurt abgesagt. Die Sponsoren AMD (Börse Frankfurt: AMD) und Freenet (Börse Frankfurt: FRN) und der Veranstalter Beben haben die für kommendes Wochenende in Erfurt geplante LAN-Party ersatzlos gestrichen und den Hinterbliebenen der Opfer des Amoklaufs am Erfurter Gutenberg-Gymnasium ihr Mitgefühl ausgedrückt.

Die LAN-Veranstalter haben ihre Site aufgrund des Vorfalls geschlossen. Zu finden ist lediglich eine Seite, die das Beben-Team den Familien und Angehörigen der Opfer des 26. April widmet. „Mehr als sieben Mitglieder unseres Teams waren Schüler des Gutenberg-Gymnasiums und kannten die verstorbenen Lehrer, sodass dieses Attentat uns sehr zum Nachdenken und Trauern bewegt hat“, heißt es auf der Seite.

Berichten zufolge hatte die Erfurter Polizei ermittelt, dass der Amokläufer unter anderem auch Gewalt verherrlichende Shooter-Spiele wie „Half Life: Counterstrike“ gespielt haben soll.

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4 Kommentare zu LAN-Party in Erfurt abgesagt

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  • Am 9. Mai 2002 um 14:40 von Sklerenchym

    Sündenbock
    Ich halte es für richtig diese LAN abzusagen.

    Die momentane Hetzjagd gegen einen Sündenbock dagegen halte ich für falsch. Das Volk durch vehementes Vorgehen gegen Egoshooter zu beruhigen ist ein rein populistischer Akt und trägt nicht zur Verbesserung der eigentlichen Problematik bei. Millionen CS, Quake und Doom Spieler zocken auf der Welt. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer von diesen austickt ist genausogross wie bei jedem anderen. Entweder man neigt zu Gewalt oder nicht. Es besteht meineserachtens kein zwingender Zusammenhang zwischen solchen Spielen und einem Amoklauf.

    Ich freue mich jetzt schon auf den Tag ab dem im Fernsehen nur noch Dokumentationen, Tierfilme und zensierte gewaltfreie Nachrichten laufen, sodass sich niemand mehr irgendwas als Vorbild nehmen kann.

    Schoene Neue Welt

  • Am 30. April 2002 um 12:51 von Michael Pischel

    <GÄHN> Bin ich nu gefährdet ?
    Mein Gott,… jetzt habe ich Angst vor mir selbst,… Ticke ich morgen vielleicht auch aus ?

    War Dxxm dann daran schuld oder CS ? oder gar ein ganz anderes Game aus dem Genre ?

    …oder lag es vielleicht an ganz anderen Gründen ? Perspektivlosigkeit, Isolierung, Hass ?

    Naja,.. ich werd‘ jetzt erstmal bei einem Race-Game meiner wahl das "gegen die Wand fahren" üben,… vielleicht erweitere ich das ja in "in den gegenverkehr wechseln".

    Sicherheitshalber sollten diese Spiele dann auch schonmal verboten werden. Ich bin schließlich potentiell gefährdet. <ggg>

    PS: Amok ist etwas anderes, DAS war Kaltblütig geplanter Mord.

  • Am 30. April 2002 um 9:28 von Michael Lehmann

    Egoshooter nur eine Facette der Gewalt
    Sicher wird niemand nur weil er eine besondere Art der Computerspiele bevorzugt zu einem Amokläufer.

    Dennoch zu meinem "Vorredner": man sollte vieleicht einmal darüber nachdenken das ein Auto primär ein Fortbewegungsmittel ist und nicht dazu gedacht ist Gewaltphantasien auszuleben. Im Egoshooter, das kann niemand leugnen, spielt Ihr alle das Töten und genau dazu ist diese Form des Computerspiels gedacht. Das ist eine Tatsache die man sich so mal bewußtmachen sollte.

    Dieser Einfluß in Verbindung mit vielen Anderen (die Texte der vom Täter oft gehörten Bands gehören ebenso dazu) programmieren bei exzessiven Konsum (wieder so ein Aspekt unserer "modernen" Gesellschaft) JEDES Unterbewußtsein auf Gewalt.

  • Am 30. April 2002 um 7:05 von Maik Ramftel

    Counter Strike als Amok Training ?
    Ich habe mit Bestürzung die Tat dieses jugendlichen Amokläufer verfolgt.

    Es ist nun aber zu einfach, dies auf das Spielen von PC Spielen zurückzuführen.

    Milionen von Spieler spielen genau wie ich diese so genannten 3D Shooter. Wenn nun ein Mensch eine solche Tat begeht kann man dann schlußfolgern, daß er es nur wegen dieser Spiele getan hat? Dies ist purer Populismus.

    Es gibt jedes Jahr einige Selbstörder, die sich mit Ihrem Auto in den Gegenverkehr stürzen und Unschuldige töten. Soll man deshalb alle Autos verbieten ??

    Es gilt die Ursachen zu finden und nicht schnell und überstürzt Maßnahmen zu ergreifen, die diese Tat in keinster Weise verhindert hätten.

    Es ist die Frage zu stellen, warum ein junger Mensch, der von der Schule geflogen ist, nicht von den Lehrern und / oder dem Jugendamt betruet wurde!

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