Drei Wissenschaftler der Universität Mannheim erhielten heute in Stuttgart den Cyberone-Preis für das innovativste Geschäftskonzept im Bereich Informationstechnologie des Landes Baden-Württemberg. Der Award ist mit 10.000 Euro dotiert. In ihrem gemeinsamen Unternehmen Acconovis entwickelten die Gründer eine Art Turbolader für aufwändige Rechenprozesse.
Eine PC-Steckkarte und für jeden Kunden maßgeschneiderte Programme beschleunigten die Rechenprozesse um das hundertfache. Die Jungunternehmer verhelfen damit einem PC nach eigenen Angaben zur Leistungsfähigkeit eines High End-Servers: Basis des Verfahrens sei eine PC-Steckkarte, wie sie mittlerweile von mehreren Herstellern bezogen werden kann. Das junge Unternehmen schneide darüber hinaus die Programme für die speziellen Bedürfnisse einzelner Branchen zu.
Den Anfang machen die Gründer mit der Biotechnologiebranche. „Hier ist das Marktpotential einfach am größten“, so die Erklärung Singpiels. Unternehmen, die beispielsweise an neuen Medikamenten forschen, müssten täglich Millionen von Datensätzen durchforsten. Drei bis fünf Minuten dauere typischerweise eine einzige Anfrage in einer Genom-Datenbank. Bis eine Fragestellung mit oft einhundert und mehr Datenbankdurchläufen gelöst sei, vergingen Stunden bis Tage. Acconovis beschleunige diesen Prozess deutlich. Was bislang auf einem PC acht Stunden dauert, erledigten die aufgerüsteten Acconovis PCs in knapp fünf Minuten.
Die Preisjury lobte vor allem die breiten Einsatzmöglichkeiten des Acconovis-Angebotes. Die Mannheimer hätten eine Schlüsseltechnologie entwickelt, die nicht nur in der Biotechnologie sondern auch in anderen Branchen eingesetzt werden könne. Die drei Wissenschaftler erhielten hierfür den Sonderpreis für das innovativste Gründerkonzept.
Die Acconovis GmbH ist eine Ausgründung des Mannheimer UNESCO-Lehrstuhles von Professor Reinhard Männer. Der Informatiker wurde bereits mit seiner Entwicklung der Tesa-ROM bekannt (ZDNet berichtete). Seine beiden Mitarbeiter Holger Singpiel und Harald Simmler schufen gemeinsam mit Männer im vergangenen Jahr das neue Unternehmen.
Als Pilotkunden konnten die Jungunternehmer drei Top-Adressen der deutschen Biotechnologiebranche gewinnen: Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), das European Molecular Biology Laboratory (EMBL) sowie das European Media Laboratory (EML). Alle drei Einrichtungen haben ihren Sitz im benachbarten Heidelberg.
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1 Kommentar zu Wissenschaftler entwickelten „PC-Turbolader“
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Technologie
Der Beitrag ist ziemlich oberflächlich, ich hätte mir doch mal gewünscht wenn er auf die verwendete Technologie eingegangen währe. Aber die Beschleunigung klingt natürlich für Otto Normal Benutzer super, aber in anderen Bereichen ist es doch schon gang und gäbe mit Zusatzhardware, die CPU zu entlasten und optimierte Prozessoren auf Zusatzkarten einzubauen. Ich denke nur an die Musikbranche, mit DSP Karten.