Auf dem Hintergrund des W3C-Plans, eine in erster Linie auf einer unentgeltlichen Bereitstellung basierende Patent-Politik zu übernehmen, hatte die Kontroverse „Unentgeltliche Nutzung gegen RAND-Konzept“ letzten Oktober eine Höhepunkt erreicht, als Hewlett-Packard seine Unterstützung des W3C WSDL-Antrags von IBM und Microsoft angesichts der Ankündigung, dass WSDL (Web Services Description Language) möglicherweise nicht kostenlos bereitgestellt wird, zurückzog. Nach einer Stellungnahme von Jim Bell, HPs Director of Standards and Industry Initiatives und Vertreter des W3C Advisory Committee, hat HP sein Engagement als Mit-Antragsteller des ansonsten hervorragenden Web Services Description Language (WSDL)-Angebots an das W3C allein aus dem Grunde zurückgezogen, dass sich andere Autoren geweigert haben, das Angebot kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Nach W3C-Mitglied Weitzner habe die Internet-Community der Entwickler und Nutzer ihren Widerstand zum Ausdruck gebracht, und das W3C reagiere darauf mit einer Regelung, die einen mit wenigen Ausnahmen unentgeltlichen Rahmen in allen Bereichen vorsehe – und Webservices würden nicht zu den Ausnahmen zählen.
Obwohl diese Regelung bislang nur als Entwurf vorliegt, weisen bestimmte W3C-Dokumente darauf hin, dass die Organisation dazu tendiert, diese Position zu übernehmen. So enthält die W3C XML Protocol Working Group Charter im Abschnitt „Geistiges Eigentum“ folgende Textpassage: „Jede Art geistigen Eigentums, das zur Umsetzung von Spezifikationen, die von der vorliegenden Aktivität ausgehen, unabdingbar ist, muss zumindest zur Lizenzierung auf unentgeltlicher Basis verfügbar sein.“
In einem Bericht zu dieser Kontroverse hat Linux Today seiner Version von Bells Stellungnahme außerdem eine Äußerung von W3C-Director Tim Berners-Lee hinzugefügt, der erklärte, dass Webservice-Protokolle wie WSDL allgemeine Infrastruktur-Protokolle seien, für welche die unentgeltliche Lizenzierungsregelung zutreffen solle.
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