Die CIFS-Lizenz von Microsoft stellt den jüngsten Versuch des Unternehmens dar, rechtliche Bedenken gegenüber der GPL zu schüren, auf der Linux und viele andere Open-Source-Projekte basieren und die einen Schwerpunkt der Debatte um offene Systeme darstellt.
Microsoft zog den Zorn der Befürworter von Open-Source-Systemen auf sich, indem es die GPL als „Virus“ und „Pacman-artig“ bezeichnete, wobei die Nutzung von GPL-Code in einer Anwendung bedeute, dass das gesamte Programm der GPL entsprechen müsse.
„Dieses Lizenz-Modell beraubt Unternehmen ihrer Wahlmöglichkeiten, welche geistigen Eigentumsrechte es der Allgemeinheit zur Verfügung stellen will, und zu welchen Bedingungen“, so die Argumentation von Microsoft.
Die Befürworter von Open-Source-Systemen wollen zwar meist so wenig wie möglich mit Microsoft zu tun haben, doch ist auch ihnen klar, dass sie nicht immer um die Microsoft-Technologien herumkommen. Samba ist nur eines von vielen Angeboten an Open Source-Software, mit denen nicht von Microsoft stammende Produkte sich in einer von Microsoft dominierten Welt behaupten können.
So beruht z.B. OpenOffice, ein auf Sun-Systemen basierender Versuch, eine Open-Source-Alternative zu Microsoft Office zu schaffen, u.a. auf der Fähigkeit, Microsoft Office-Dateien lesen und bearbeiten zu können. Und die Ximian-Programmierer arbeiten mit der Unterstützung von HP und Intel an der Nachahmung von Microsofts .Net-Internet-Software.
Samba wird außerdem von mehreren bedeutenden Microsoft-Konkurrenten eingesetzt.
IBM vermarktet Samba, um seine Kunden für ein Zusammenlegen verschiedener Low-End-Server auf einem einzigen Mainframe unter gleichzeitiger Ausführung mehrerer Linux-Instanzen zu gewinnen.
HP nutzt ebenfalls Samba und unterstützt die Software als Update seiner jahrzehntealten Serverreihe HP 3000. SGI vertreibt und unterstützt Samba für seine Origin-Familie von Unix-Servern.
Quantum, wo Samba-Erfinder Andrew Tridgell tätig ist, setzt Samba für seine Speicheranwendungen ein, einschließlich der neuen High-End-Reihe Guardian.
Samba bildet darüber hinaus die Grundlage eines weit verbreiteten Verwendungszwecks von Linux, das Betreiben kostengünstiger Server zur Speicherung gemeinsam genutzter Dateien – eine Aufgabe, die Microsoft lieber von Windows übernommen sähe.
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