Studie: Online-Shopper sind Schnäppchenjäger

Weniger Impulskäufe als im Offline-Handel / Angeblich online weniger Kaufabbrüche

Im Geschäft gibt es nach einer neuen Studie mehr Kaufabbrüche als beim Online-Shopping. Mittlerweile benutzten in Deutschland fast 60 Prozent der Bevölkerung zwischen 14 und 69 Jahren das Internet. Laut der vom vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Untersuchung informieren sich 30 Prozent der Online-Shopper vor dem Kauf in einem Laden näher über das Produkt. Eines haben die Online-Shopper jedoch gemein: Sie sind alle auf der Suche nach Schnäppchen-Angeboten.

Im Mittelpunkt der Studie „Vorteile einer Multi-Channel-Strategie: Eine nüchterne Betrachtung“ steht die Frage, ob es sich für die Anbieter lohnt, dem offensichtlichen Bedürfnis der Kunden nach einer Kombination von Ladengeschäft und Internet entgegenzukommen. Hierbei hält der Handel beide Vertriebskanäle bereit und verbindet diese („Multi-Channel-Anbieter“). Laut der Untersuchung tätigen Kunden durchschnittlich zehn Prozent ihrer Einkäufe in den Ladengeschäften derjenigen Händler, auf deren Internet-Seiten sie sich vorher orientiert haben. Genaue Zahlen zu den Kaufabbrüchen nennt die Studie jedoch nicht.

Demgegenüber erfolgen im Durchschnitt nur 2,6 Prozent der Internet-Einkäufe bei denjenigen Händlern, in deren Ladengeschäften sich die Kunden vorab umgeschaut und Rat geholt haben. Viele Internet-Händler sind also „Trittbrettfahrer“ von Ladengeschäften, wie die Studie vermerkt.

Die Untersuchung zeigt außerdem, dass einzelne Branchen unterschiedlich gut für den Multi-Channel-Vertrieb geeignet sind. In den Warengruppen „CDs/Tonträger“, „Bücher“ und „Videokassetten/DVDs“ kommt den Multi-Channel-Käufen nur unterdurchschnittliche Bedeutung zu. In den Branchen „PC-Zubehör“, „Unterhaltungselektronik“ und „Möbel“ hingegen verfügen breit gefächerte Anbieter über „große Vorteile“. Diese Unterschiede führt die Studie darauf zurück, dass bei Produkten wie Büchern und CDs vor dem Kauf nur ein verhältnismäßig geringer Informationsbedarf besteht.

Der Anteil der Impuls- und Gewohnheitskäufe ist im Internet geringer. Fast die Hälfte aller Online-Shopper, so Christian Dach, kaufen nur deswegen im Internet, um dort ein „Schnäppchen“ zu machen.

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