Handytarife nach Euro-Einführung um bis zu 50 Prozent teurer

Untersuchung belegt: Telkos nutzten die neue Währung für Preissteigerungen

Obwohl der Euro insgesamt betrachtet nicht zu steigenden Preisen in Deutschland geführt hat, haben sich die deutschen Telkos offenbar zur Währungsumstellung selbst bedient: Um bis zu 50 Prozent haben die Mobilfunkanbieter ihre Tarife nach Einführung des Euro angehoben. Das ist das Ergebnis eines Kostenvergleichs Magazins „connect“.

So kosten beispielsweise Anrufe ins Fremdnetz im E-Plus-Tarif Professional S nicht mehr 31, sondern teure 45 Cent. Nach dem Vergleich von O2, E-Plus, Quam, T-Mobile und Vodafone fahren normale Wenig-Telefonierer mit rund 30 Gesprächsminuten im Monat am günstigsten mit der Prepaid-Karte Classic Option Loop von O2. Für Normal-Telefonierer mit 100 Gesprächsminuten im Monat sei Time & More 120 von E-Plus zu empfehlen.

Durchschnittliche Vieltelefonierer mit 270 Minuten monatlich seien mit dem Professional XL-Tarif von E-Plus gut bedient.
Nach T-Mobile und Vodafone D2 haben auch E-Plus und O2 neue Tarife präsentiert. Vor allem E-Plus habe sein Preisgefüge gründlich durchforstet, so das Magazin. Die Düsseldorfer kassierten, ähnlich wie die D-Netz-Anbieter, für Telefonate in Fremdnetze deutlich mehr: Statt bislang 20 Cent im Privat-Tarif würden neuerdings 39 Cent fällig.

Auch der bislang mit acht oder 16 Cent günstige SMS-Versand koste jetzt einheitlich 19 Cent. Die gravierendsten Änderungen gebe es bei den Professional-Tarifen S, M, und XL. Bei M und XL sei zudem die Grundgebühr geringfügig nach oben korrigiert worden. Schlimmer: E-Plus cancelte den kundenfreundlichen Sekunden-Takt bei Professional S und M. Positiv: Professional-Nutzer werden automatisch im günstigsten Tarif abgerechnet.

Trotz der Teuro-Debatte steht fest, dass die neue Währung das Leben in Deutschland nicht verteuert hat: So stiegen die Lebenshaltungskosten im Jahresvergleich um nur 1,1 Prozent.

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2 Kommentare zu Handytarife nach Euro-Einführung um bis zu 50 Prozent teurer

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  • Am 19. Juni 2002 um 15:46 von FoxMiq

    sog. "Statistiken"
    Dafür brauche ich IMHO keine große Rechnerei (grob mit 2 multiplizieren schafft ja wohl fast jeder :)) oder Formel.

    Wer ein bißchen die Augen offen hat merkt sofort, daß mit dem Euro einiges viel teuerer (Gastronomie, Friseur usw. …) und fast alles ein bißchen teurer (Lebensmittel u.ä.) geworden ist.

    Da kann ich über jede "Studie" oder "Statistik" nur lachen, ver*rschen kann ich mich selber besser…

  • Am 19. Juni 2002 um 12:08 von Mags

    Wie werden die Lebenshaltungskosten…
    … berechnet?

    Ich denke, dass diese Studien alle schöngefärbt sind.

    Unterm Strich habe ich am Ende des Geldes immer noch sehr viel Monat übrig. Was bedeutet, dass das Leben wohl doch teurer geworden ist.

    Bisher wurde den Kunden immer vorgeworfen, dass sie bei der Umrechnung von EUR zu DM Fehler machen würden.

    Nun geben Handel und Dienstleistung aber offen zu, dass sie die Preise erhöht haben.

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