Kein Call-by-Call im Ortsnetz: Erste Reaktionen

01051 Telecom kann sein Billigangebot zum 1. Dezember nicht starten

Himmel hoch jauchzend, zu Tode betrübt. So stellt sich das Gefühlsleben deutscher Telekommunikationsunternehmen derzeit dar, besonders wenn man plante, künftig Call-by-Call im Ortsnetz anzubieten. Wie berichtet, hat der der Bundesrat diesen Plänen heute einen Strich durch die Rechnung gemacht: Die SPD-geführten Länder votierten gegen die Einführung von Call-by-Call im Ortsnetz. Überraschenderweise stimmten sie damit gegen den Kabinettsbeschluss der SPD-Bundesregierung und gegen ihren eigenen Bundestagsbeschluss vom vergangenen Freitag (ZDNet berichtete).

Stellvertretend für Branchenkollegen verlieh heute der Telekommunikationsanbieter 01051 Telecom seiner Enttäuschung Ausdruck: „Dieses Abstimmungsverhalten ist mehr als unverständlich – es offenbart auch die Ignoranz der Politik gegenüber den Wünschen und Bedürfnissen der Bürger beziehungsweise Wähler. Denn die Telefonkunden bezahlen nicht nur weiterhin zu viel für ihre Ortsgespräche, auch die EU wird nun im Rahmen eines Vertragsverletzungsverfahrens wahrscheinlich ein Bußgeld in dreistelliger Millionenhöhe gegen die Bundesrepublik verhängen, weil das EU-Recht die Liberalisierung der Telefonmärkte auch im Ortsnetzbereich längst vorschreibt. Die Bußgeldmillionen für Brüssel muss letzten Endes der Steuerzahler berappen. Die Telefonkunden sind von dieser Entscheidung also gleich doppelt getroffen.“

01051 habe jetzt keine Möglichkeit mehr, wie geplant ab dem 1. Dezember billige Ortsgespräche anzubieten. Schuld sei die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) beziehungsweise die Mehrheitsbeteiligung des Bundes an dem Konzern.

Kontakt:
01051.com, Tel.: 0800-4200422

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Neueste Kommentare 

3 Kommentare zu Kein Call-by-Call im Ortsnetz: Erste Reaktionen

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  • Am 13. Juli 2002 um 15:18 von Mainsurfer

    Dann aber richtig
    Es ist ja schon richtig, daß es Wettbewerb geben soll. Auch im Ortsnetz. Doch dann bitte schön auch richtig. Dieser ganze Call-by-Call "Quatsch" ist doch Blödsinn. Entweder alles im PreSelection oder gar nicht.

  • Am 13. Juli 2002 um 8:22 von H.-G.Frenzel

    Kein Call-by-Call im Ortsnetz
    Damit wird eindeutig der freie Wettbewerb auf dem Telekomunikations-<br />
    markt behindert. Wenn die EU nun ein Bußgeld verhängt so kann ich das nur begrüßen.

  • Am 12. Juli 2002 um 18:06 von Klaus Gerschwitz

    Call by Call im Ortsnetz
    Behinderungen der marktwirtschaftlichen Gesetze durch die Regierung gehören eigentlich zum alten Zopf und sind längst nicht mehr zeitgemäss. Ich als Telefonkunde möchte gern die Möglichkeit der Auswahl des Anbieters, so wie bei Ferngesprächen es schon lange üblich ist. Freie Marktwirtschaft soll endlich einmal voll durchgesetzt werden, auch wenn viele sich an ihren Stühlen festklammern. Siehe auch Deutsche Post. Nur ein freier Wettbewerb führt uns in eine neue und bessere Kommunikationszukunft.

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