Anfang des Monats drohte die amerikanische Musikindustrie den Anwendern von Musiktauschbörsen mit der persönlichen Verfolgung (ZDNet berichtete). Zwei Wochen später ist davon jedoch nichts zu spüren, die User saugen und ziehen wie gewohnt. Wie ernst sind die angekündigten Maßnahmen der RIAA zu nehmen?
„Ich denke schon, dass man das durchaus ernst nehmen muss“, erklärte Siva Vaidhyanathan, Hochschullehrer an der University of Wisconsin at Madison und Autor des Buches „Copyrights and Copywrongs: The Rise of Intellectual Property and How it Threatens Creativity“. „Ich denke, es ist ernst zu nehmen, weil die Musikindustrie verzweifelt ist. Allerdings erwarte ich, dass die Maßnahmen eher befremdlich denn bedrohlich sein werden.“
Befremdlich waren die von der Recording Industry Association of America (RIAA) bislang eingeleiteten Maßnahmen allerdings: Wie berichtet, hat die Musikindustrie Entwickler angeheuert, um tausendfach fehlerhafte Musikdateien in Tauschservices wie Kazaa oder Grokster einzuschleusen. Mittlerweile wurde bekannt, dass die beauftragte Firma ihren Sitz in Südkorea hat.
Nach Angaben von Darrell Smith, Cheftechniker von Streamcast Networks, Mutterunternehmen von Morpheus, begann die Guerilla-Taktik bereits vor etwa einem Jahr. Sie sei jedoch für einen „Streich von Teenage-Hackern“ gehalten worden. „Nun wird die Angelegenheit aber sehr, sehr, sehr ernst“, so Smith.
Eine andere, altbekannte Taktik der Plattenlabels ist der Gang vors Gericht. Erst in der vergangenen Woche hatte der kalifornische Richter Stephen Wilson der amerikanischen Musikindustrie erlaubt, eine bestehende Klage gegen Musiktauschbörsen im Internet auf Sharman Networks auszudehnen. Das Unternehmen ist unter anderem im Besitz von Kazaa.
Internet-Piraterie und die steigende Verbreitung von CD-Brennern sollen der Musikindustrie in den vergangenen Jahren deutliche Umsatzeinbußen beschert haben. Organisationen wie der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft rechnen regelmäßig die angeblichen Minusrekorde vor.
ZDNet hat dem Thema „Spionage und Werbung: Filesharing-Börse Kazaa“ einen ausführlichen News-Report gewidmet. Zusätzlich hat ZDNet eine Liste weiterer brauchbarer, obendrein kostenloser Anbieter von Tauschservices zusammengestellt.
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7 Kommentare zu Kazaa und Co: User ignorieren Drohungen der Musikindustrie
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Schmutzige Tricks
In der letzten Zeit wird KaZaA von den<br />
verschiedensten Virus-Arten heimgesucht.<br />
Wenn die Musikindustrie schon Leute in<br />
Korea anheuern muss, um zu störe, bleibt<br />
eigentlich nur eine Vermutung offen!!?<br />
WOLF
Umsatzeinbussen?? lachhaft !!!!!
Zitat von: gs
Bei Preisen für Musik-CDs um die 40 DM bzw. jetzt sogar 40 Euro!
Zitat von: Tut nichts zur Sache
Wenn die Plattenfirmen konstant die CD Preise hochdrehen.
Zitat von: Matthias
Soweit ich weiss gab es dieses Jahr mehrere Gruppen die die Verkaufscharts aller vergangenen Jahre toppten.
Mich würden mal Verkaufszahlen von den Top 10 dieses Jahres interessieren.
Wenn man sich das alles mal durchliest.
Können die Musikheinis mir nicht erzählen denen gehts schlecht.Soll die doch nicht allen Scheiss auf den Markt werfen.Die Kosten zum Produzieren einer Musik CD ist doch nicht verbessert geschweigeden aus GOLD,das man ein Preis von 40EURO (früher 40DM)zahlen soll.
Die Intel,AMD und Co verbessern die Produkte erhäblich und sind noch günstig obendrein.
Da kann doch der Kunde nur hoffen das Die Musikindustrie sich gesund schrumpft :-)))))
Ich kaufe keine CD mehr schon seid Jahren nicht wegen kazza und Co ,nein der Preis ist unverschähmt.
mfg
wohl eher bereinigte Umsätze!
Jahrzehntelang hat die internationale Musikindustrie ihre Verbraucher abgezockt.<br />
Dort wurden rauschende Feste gefeiert zu allen möglichen und unmöglichen Anlässen.<br />
Selbst die schlechtesten Aufnahmen wurden noch mit teuren Verpackungen und aufwendigen Videoclips verbrämt, an Frau bzw. Mann gebracht.<br />
Nun werden die Margen geringer und die Feste kleiner. Das gefällt natürlich niemandem.<br />
Das Gesundschrumpfen der Gewinne ist für die Musikindustrie ganz heilsam!
Umsatzeinbussen ?
Soweit ich weiss gab es dieses Jahr mehrere Gruppen die die Verkaufscharts aller vergangenen Jahre toppten.
Mich würden mal Verkaufszahlen von den Top 10 dieses Jahres interessieren und dann den Vergleich ziehen. Ich wette um eine Büchse Frankfurter, dass dann raus kommt: "Wer Qualität liefert, wird nach wie vor gut verkauft!"! Zweitens reden alle von Geburtenschwachen Jahrgängen, hat die Bevölkerungszahl in den Westeuropäischen Staaten und den USA / Kanada in der Zielgruppe eventuell auch abgenommen. Gibt es heute weniger bürgerlich gutsituierte wie früher, die sich das alles leisten können. Geht man heute lieber eher in die Disco und gibt sein Geld für andere Sachen (Markenjeans etc.) aus. Alles Fragen die man stellen muss, ehe man zum Schnellschussstrategie der Musikbosse kommt. Milchmädchenrechnungen kann ich auch mit wachsender Begeisterung aufstellen. Da traue ich doch lieber der Statisik, die ich selbst gefälscht habe.
Vernünftig konfigurieren!
Das Problem ist doch, dass die Tausch-Programme das Download-Verzeichnis voreingestellt zum Sharen einrichten. Dadurch werden natürlich auch unvollständige und kaputte Dateien angeboten. Bei mir ist das jedenfalls nicht so. Nur angehörte und intakte Dateien verschiebe ich in die Verzeichnisse, die ich share.
Die spinnen doch…
Wenn die Plattenfirmen konstant die CD Preise hochdrehen, sollen sie sich nicht wundern, daß keiner mehr die CDs kauft. Und einen guten Plattenladen, in dem es nicht nur die Top100 gibt, zu haben ist auch viel wert.
jaja
"Internet-Piraterie und die steigende Verbreitung von CD-Brennern sollen der Musikindustrie in den vergangenen Jahren deutliche Umsatzeinbußen beschert haben" und warum ??? Beio Preisen für Musik-CDs um die 40 DM bzw. jetzt sogar 40 Euro ! Wer soll sich das auf die dauer Leisten ???