MandrakeSoft lehnt UnitedLinux ab

MandrakeSoft, Hersteller einer der populärsten Linux-Versionen, kündigte an, sich einer neuen Initiative zum Zusammenschluss der Produkte einiger seiner Konkurrenten nicht anschließen zu wollen.

Dieser Schritt würde Mandrakes eigenes Produktangebot benachteiligen und die Konkurrenten hätten den falschen Weg eingeschlagen.

In einer langen Stellungnahme wies MandrakeSoft die Behauptung von UnitedLinux – dem Projekt, das eine gemeinsame Server-Version von Caldera International, Conectiva, Turbolinux und SuSE Linux herausgeben wird – zurück, dass der Zusammenschluss zur Verhinderung einer Fragmentierung von Linux erforderlich sei.

MandrakeSoft kritisierte außerdem die Beschränkungen von UnitedLinux bezüglich des Vertriebs seiner Software, da diese den Prinzipien der Freien Software, besser bekannt als Open-Source-Software, zuwider laufen würden.

Der Konflikt zwischen MandrakeSoft und UnitedLinux ist Ausdruck eines Dilemmas, mit dem sich viele Open-Source-Unternehmen in Zeiten einer langen Konjunkturschwäche konfrontiert sehen: die Frage, ob sie an dem, was viele als den „Open-Source-Geist“ bezeichnen, festhalten sollen, oder ob sie zur Steigerung ihrer Einnahmen einige Beschränkungen bezüglich des Umlaufs ihrer Produkte einführen sollten. Die an UnitedLinux beteiligten Unternehmen haben einen ihrer Meinung nach praktischeren Ansatz gewählt. MandrakeSoft kritisiert jedoch, dass dies eben jenen Prinzipien widerspräche, auf denen MandrakeSoft und seine Wettbewerber aufbauen.

Aufgrund seiner Stabilität und seiner niedrigen Kosten hat sich Linux zu einem sehr populären Server-Betriebssystem entwickelt, das jedoch bisher auf dem Desktop-Markt noch nicht recht Fuß fassen konnte. Das Betriebssystem basiert auf der GNU General Public Licence (GPL), die vorsieht, dass Software kostenlos zur Verfügung steht und modifiziert und weitervertrieben werden darf, solange auch die weitervertriebenen Versionen von der GPL abgedeckt werden. Dieser Open-Source-Ansatz hat zu einer Vielfalt an frei erhältlichen Standardkomponenten geführt, die den Kern der meisten Linux-Distributionen bilden.

MandrakeSoft ist einer der glühendsten Verfechter dessen, was es als „Philosophie der freien Software“ bezeichnet. Das Unternehmen stellt beispielsweise seine neuen Versionen direkt nach ihrer Fertigstellung online zur Verfügung, meist bevor die Versionen in den Geschäften zum Verkauf angeboten werden. Es wird dabei in Kauf genommen, dass sich potenzielle Kunden die Software zum Nulltarif aus dem Internet laden können.

„Die Philosophie der freien Software ist für MandrakeSoft von entscheidender Bedeutung, sie scheint aber im UnitedLinux-Projekt nicht existent zu sein“, so das Unternehmen.

Themenseiten: Analysen & Kommentare, IT-Business

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu MandrakeSoft lehnt UnitedLinux ab

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *